Best of VACATION 2009

RICH & "LUMINARIOS" in Uxmal/Mexico

Our Vacation in Tucson, Mexico and Arizona

from May, 24 to June, 14 in the Year 2009

Our Impressions and Experiences

An den Anfang unseres Berichtes gehört schlicht und einfach, dass es gnadenlos fantastisch und unbeschreiblich schön ist, wenn man bei und mit so bemerkenswerten Freunden seinen Jahresurlaub verbringen darf. Mittlerweile ist daraus eine sehr herzliche, ehrliche und ganz tiefe Freundschaft zwischen RICH, Lisa, Marion und mir erwachsen. Seit nunmehr 12 Jahren kenne ich RICH von seinen Konzerten hierzulande und so manchem small Talk am Rande dieser. In dieser Zeit wurde er zu einem meiner Heros. Aber mit unserer Gründung seines Fanclubs vor nunmehr 5 1/2 Jahren ist daraus eine tiefe Zuneigung, gegenseitige Achtung, Respekt vor der Leistung des jeweils anderen und eben eine einmalige Freundschaft gewachsen. Mit RICH ist ein wahrer Freund in mein/unser Leben getreten. Und nicht von ungefähr schreibt er persönlich in einem Brief am Ende dieser so eindrucksvollen 3 Wochen: "My dearest Holger + Marion, thank you so very much for choosing to spend your vacation with me, Lisa and Daisey and Bailey and Tucson, Arizona and Mexico!! We had a very special time together and I will miss you both very much. We have become very good friends - family it feels like to me!!! You are in my heart! Love, Richie". Ihr könnt sicherlich nachempfinden, dass das bei uns ganz tief rein geht und (habt bitte Verständnis dafür) uns beide ziemlich lucky macht! Dabei haben wir doch "nur" Urlaub gemacht. Nicht mehr und eben auch nicht weniger. Und was für einen ...

Day 1 (May, 24 2009 - Sunday)

Wir starten recht früh am Morgen dieses Neumond-trächtigen und mit etwa 23°C recht gut temperierten Tages in B-Village. Wohl wissend, dass uns vor dem kalendarischen Ablauf dieses Tages (9 Stunden Zeitverschiebung garantieren das) noch ganz andere Temperaturen erwarten werden. Unser Sohn Marius -erst seit kurzem im Besitz der "Fleppen"- bringt uns sicher und easy an den Ort, wo wir heute 14.25 Uhr MESZ in die Lüfte gehen werden (seine Rückfahrt allerdings wird zur regelrechten Farce: Staus, Unfälle, fast die doppelte Zeit im Vergleich zur Hinfahrt bedingt durch die Rückreisewelle vom verlängerten Himmelfahrtswochenende). Marius wird für die nächsten drei Wochen sturmfreie Bude haben (zumindest in der Woche, denn Helen - unsere Tochter- beendet gerade ihre Ausbildung als Grafikdesigner im Saarland [!!!] und weilt nur am Wochenende zu Hause) - ein Traum oder vielleicht gar der Albtraum. In exakt 21 Tagen wissen wir und unsere Kids mehr! Das erste Mal, dass wir unsere nun erwachsenen Kids länger am Stück allein zurück lassen. Nicht ganz einfach, aber irgendwann gilt es eben auch loszulassen.

Der Check in auf dem Frankfurt Airport gestaltet sich easy. Nur unsere Suitcases sind zu schwer. Kein Wunder: Schleppen wir doch RICH's Rockbag von der gerade zu Ende gegangenen Tour mit und ne' Batterie mit Tribute-Alben für die zahlreich darauf vertretenen Freunde in Arizona und Texas.. Das alles zusammen wiegt bestimmt allein 25 kg. Erlaubt sind aber nur jeweils 2 Gepäckstücke mit insgesamt 25 kg pro Person. Also heißt es ein wenig umpacken, um die Masse besser zu verteilen. Denn wie so oft schleppt man auch persönlich viel zu viel mit ... Okay, das wäre gemeistert. Nun aber ab zum Personencheck. Alles okay! Nun können wir noch ein wenig relaxen, bis das Boarding für den American Airlines-Flug 83 mit einer Boeing 767-300 nach Chicago [Flight Number one on this Trip] -unserer ersten und einzigen Zwischenstation- beginnt. Zwei Fensterplätze im hinteren rechten Drittel des Airplane sichern eine recht gute Sicht und schon heben wir mit nur geringer Verspätung ab (14:30 MESZ - bei einer Maximalflughöhe von 12.000 m - einer Fluggeschwindigkeit von ~ 600 km/h - und Außentemperaturen von um die minus 50°C). Das Flugwetter ist nahezu ideal und gewährt uns über die fast 9 1/2 Stunden bis Chicago -wir fliegen mit dem Lauf der Sonne, dadurch bleibt es immer taghell- schöne (Ein)Blicke auf unsere Mother Earth.

In Chicago sicher um 23:38 MESZ oder 4:38 pm Ortszeit (hier sind 7 Stunden Zeitunterschied zu beachten) bei bewölktem Himmel und um nur 18°C gelandet, gilt es zunächst die Einreiseformalitäten in die United States zu "überstehen". Natürlich dauert die Prozedur ein Weilchen (aber im Vergleich dazu werden wir im Verlaufe unserer weiteren 7 Flüge in diesen 3 Wochen noch ganz anderes erleben) und endet in recht zweifelhaften Fragen des vollziehenden Beamten wie z.B. "Wie lange kennen Sie Ihren Freund schon?" etc. Obwohl man ohne elektronische Reisepass sowieso nicht in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten kommt, werden nochmals die Fingerabdrücke beider Hände und die Gesichtszüge erfasst (gelobtes Hochsicherheitsland U.S. of A.). Das verstehe, wer will! Und das, zumal jeder seit neuestem mindestens 3 Tage vor Reiseantritt verpflichtet ist, eine elektronische Einreisegenehmigung via Internet zu beantragen (auf dem Ausdruck kann man dann schwarz auf weiß nachlesen "Genehmigung mit Antragsnummer und Ablaufdatum 15.5.2011 erteilt"), Na ja, okay! Wir haben sowieso mehr als 4 Stunden Aufenthalt in der Bewerberstadt für die Olympischen Sommerspiele 2016 (was einem an jeder nur passenden oder unpassenden Stelle des Airport nahe gebracht wird). Mit der nunmehr offiziellen behördlichen Erteilung der Einreise in die Vereinigten Staaten sind wir nun auch berechtigt, uns auf dem Terrain dieser zu bewegen. Zunächst bedarf es jedoch der nochmaligen Entgegennahme unserer Gepäckstücke und der manuellen Übergabe an die Fluglinie des Flight Number Two auf unserem Trip. Geschafft! Jetzt haben wir noch etwa 3 1/2 Stunden Zeit, um uns auf diesem riesigen Airport umzusehen und um Marion's Geburtstag (nach MESZ ist es jetzt kurz nach Mitternacht) ein erstes Mal zu begehen. HAPPY BIRTHDAY, liebe Marion und alles Gute zu unserem 24. Wedding Day! Ein kleiner Cocktail an einer der zahlreichen Bars im Flughafen bringt uns zudem in entsprechende Feierlaune. So, nun aber erst einmal weiter in Richtung unserer nächsten Abfluggate. Dort angekommen sind noch immer 2 1/2 Stunden Zeit, bis es zu unserem eigentlichen Zielort Tucson weiter gehen kann. Ach, komm, wir entern noch mal eine dieser Bars und nehmen noch ein American Bier. Da lässt es sich doch viel leichter fliegen. Marion nimmt schon einmal an einer Theke mit Barhockern Platz, derweil ich die Getränke ordere. Zu meiner Überraschung verlangt man sehr höflich aber bestimmt zur Legitimation über die Rechtmäßigkeit der Entgegennahme und der Konsumierung eines bzw. zweier alkoholischer Getränke meinen Passport. Hm! Okay, was soll's (einige Tage später sollte uns nochmals ähnliches, aber in nicht zu erklärender Überzogenheit widerfahren ... lasst Euch also überraschen).

So, nun ist es soweit: Das Boarding nach Tucson beginnt pünktlich. Wieder haben wir Fensterplätze und heben pünktlich gegen 8:30 pm Ortszeit mit einer McDonnell Douglas Super MD-80 (S80) ab. Mittlerweile setzt hier in Chicago langsam die Abenddämmerung ein. Die ca. 3 1/2 Flugstunden vergehen doch recht schnell und von Müdigkeit eigentlich kaum eine Spur. Aber aufgeregt sind wir schon! Wohlwissend, dass wir in nicht allzu langer Zeit RICH und LISA wiedersehen werden. Überpünktlich (im Januar des letzten Jahres war das ganz anders) landen wir gegen 9:50 pm (eigentliche Arrivaltime ist 10:10 pm) sicher auf dem Tucson International Airport. Dieser für andere amerikanische Städte doch recht kleine Flughafen (immerhin ist Tucson mit etwa 550.000 Einwohnern [im näheren Umfeld der City leben über 1 Mio. Menschen] die kleinste Großstadt der States) birgt durchaus seine Vorzüge. Denn um diese Zeit ist hier nicht mehr viel los.

Wusstet Ihr schon, dass der Name Tucson der Sprache der dort früher beheimateten Indianer entstammt. Deren Name des Gebiets, Chuk Shon, bedeutet "schwarze Vorberge" -angelehnt an den die Stadt umgebenden Sentinel Peak, der auch als Gebirge bezeichnet wird.

Und das mit dem Check out geht ziemlich easy. Bei uns beiden stellen sich beinahe schon heimatliche Gefühle ein. Nun heißt es nur noch warten, bis unsere 4 Suitcases auf dem Kofferkarrusell "erscheinen". Übrigens befindet sich die Kofferausgabe in Tucson unmittelbar am Exit des Airports, so dass jeder Gast schon hier besucherfreundlich empfangen werden kann. Und da uns RICH vor unserem Abflug signalisiert hatte, dass Lisa extra deshalb ihren Aufenthalt bei ihm um einen Tag verlängert hat, um uns gemeinsam mit ihm vom Airport abholen zu können, ehrt uns mächtig und lässt uns natürlich sofort nach den beiden Ausschau halten. Aber noch ist nichts zu sehen. No problem! Wir müssen ja sowieso noch unsere Gepäckstücke abwarten. Denn so schnell geht das nun ob dieses überschaubaren Airports auch wieder nicht ... Und plötzlich steht sie vor uns ... LISA! ... im Sommerkleid, braun gebrannt und richtig aufgeregt! So wie wir auch! Herzlicher und schöner kann ein Wiedersehen unter Freunden kaum ausfallen. Wir umarmen uns und tauschen erste Eindrücke aus. Aber wo ist RICH? Und als würde uns LISA diese Frage von den Augen ablesen können, gibt es auch prompt die Antwort. RICH hat Lisa am Arrival-Part des Airports abgesetzt -weil man da nur kurzzeitig parken darf- und stellt seinen Pick up auf dem etwas entfernteren, kostengünstigeren Langzeitparkplatz ab. Okay, alles easy! Inzwischen haben wir unsere Suitcases wohlbehalten und unversehrt an uns genommen und verlassen gemeinsam mit Lisa das Flughafengebäude ... Und da kommt er auch schon geschritten ... Tony, the Tiger (Marion hat mal diesen Nickname ob des schleichenden Ganges von RICH geprägt) ... freudestrahlend und gut gelaunt - so wie man ihn kennt!. Wir umarmen uns sehr herzlich und ganz fest. So, als hätten wir uns ein paar Jahre nicht gesehen! Es ist so schööööööön wieder hier zu sein. Wissend, dass uns vier eine ganz innige und tiefe Freundschaft verbindet. Wir sind sehr berührt und fühlen uns unheimlich geehrt, RICH's und Lisa's Gastfreundschaft genießen zu dürfen. DANKE, schon mal dafür!

An diesem Abend (noch immer ist -Dank des nunmehr 9stündigen Zeitversatzes zu Mitteleuropa- Sonntag, der 24. Mai 2009) empfinden Marion und ich so etwas wie ein erstes Hochgefühl hier in Tucson im südlichsten Südwesten der VereinigtenStaaten von Nordamerika. Es ist wirklich schon ein Stück Heimat für uns geworden. Und dann diese Luft - sich so ganz anders im Vergleich zu den "anderen" heimatlichen Gefilden anfühlend: trocken (die Luftfeuchtigkeit bewegt sich in dieser Jahreszeit um die 25%), sauber, wohlriechend, Ich liebe dieses Klima! Nun, aber zunächst genug geschwärmt. Die Koffer auf der Ladefläche von RICH's GMC-Pick up verstaut (übrigens ist das Rich's überhaupt erster Neuwagen in seinem bisherigen Leben ... bis zum Ende des vergangenen Jahres legte er sich immer gebrauchte Cars zu) und Platz genommen in diesem big Car. Rich und ich sitzen vorn, Lisa und Marion nehmen in der "zweiten Reihe" Platz. Munter plaudernd und über diesen oder jenen Spaß lachend und kickernd geht's nun in Richtung Rich's House. Vieles ist uns auf der Fahrt durch das nächtliche Tucson noch vom vorigen Jahr in Erinnerung und so manches Gebäude- oder Streets-Detail erstrahlt im abendlichen Scheinwerferlicht. Es ist einfach zauberhaft: We're back in Tucson! Nach etwa 15-20 minütiger Fahrt an RICH's House angekommen, beziehen wir ohne Umschweife unser Domizil - das Guesthouse (das RICH später zum "Schubert House Number 2" erklären wird! Warum? Mehr dazu im Verlaufe dieses Reports): Ausgestattet mit einer Doppelliege, Küche, Klimaanlage + Ventilator (die man allerdings beide nachts ob der hier herrschenden Temperaturen laufen lassen muss), Dusche + Bad genügt es voll und ganz unseren Ansprüchen. Einen Teil des Guesthouses nutzt RICH auch zur Aufbewahrung seiner musikalischen Utensilien und Schätze, so dass man auf diese Weise immer mit seinem Hero in direkter oder indirekter Verbindung steht. Langsam geht es auf Mitternacht zu und nun kommt auch -nachdem die Anspannung gewichen ist- die Müdigkeit mit großen Schritten. Noch für morgen früh zum gemeinsamen Frühstück um 9 am bei RICH und Lisa vereinbart, verabschieden wir uns herzlich: Sleep well! Halt, halt ... nun hat das gute alte Chronometer doch die Mitternachtsstunde Ortszeit Tucson überschritten! Marion hat doch Geburtstag ... zum zweiten Mal (gut organisiert, nicht wahr!). Ich gratuliere ihr ein erneutes Mal mit einem weiteren Geschenk. Auf unsere Liebe und unsere Partnerschaft!!!

Day 2 (May, 25 2009- Monday)

In dieser herrlichen Umgebung (idyllische Ruhe, lebendiges Vogelzwitschern und muntermachende Sonnenstrahlen) lässt es einen einfach nicht so lang schlafen und so treibt es uns förmlich gegen 7 am aus dem Bett. Zumal RICH's Grundstück seit etwa einem Jahr über einen Swimming Pool verfügt (den unten links abgebildeten Plan fotografierten wir bereits im Januar vergangenen Jahres), der sich direkt hinter unserem Domizil befindet und nunmehr all morgentlich zum "Munterschwimmen" einlädt. An seiner tiefsten Stelle 2 Meter messend, kann man bequem bis zu sieben kräftig ausholende Armzüge vom einen zum anderen Ende schwimmen (The Sun on the Pool is shining from 7 am to 5 pm). Genial und ideal zugleich! Dazu noch ein paar Körperübungen zum Fithalten und der Tag kann beginnen.

So, nun heißt es aber pünktlich -bei bereits 27,5 °C im Schatten und wolkenlosem Sky- zum verabredeten Breakfast in RICH's House erscheinen. Bereits an der Tür empfangen uns RICH und Lisa froh gelaunt und natürlich im speziellen Marion - mit "Birthday" von den Beatles. "Happy Birthday" auch von den beiden und dazu einen Shoping-Gutschein für Marion's Liebling-Store "Buffalo Exchange" am Speedway Blvd. Danke, Ihr Lieben! Bei Pancakes, Eggs mit Brokoli-Füllung von Meister-Köchin Lisa, mexikanischem Kaffee und dem nunmehr morgentlichen amerikanischen Vitamintrunk genießen wir diese etwas andere, leckere und sehr bekömmliche Art von Frühstück hierzulande ... plaudern mächtig drauf los und genießen einfach das Zusammensein. Danach gehen Marion und ich für eine Stunde im näheren Umfeld von RICH's Haus spazieren (unser Rental Car haben wir auf RICH's Anraten erst für die Rückkehr aus Mexico verbindlich geordert): E. Mabel St., Tucson Blvd., Helen (!!!) St. und Speedway Blvd. Bei unserer Rückkehr gegen 11:00 am zeigt mein mitgebrachtes Thermometer bereits 35 °C im Schatten. Also, nichts wie ab in den Pool - Abkühlung, aber auch Sun burning erwünscht! Auch RICH und Lisa nutzen nochmal gemeinsam den Pool, bevor sie wieder Richtung Houston durchstartet. Zwischendurch schneidet Lisa als Besitzerin eines Hair- und Beauty-Salons ihrem RICH gleich noch das Haupthaar. Leider heißt es aber nun aufzubrechen und Lisa zum Tucson International Airport zu bringen. Selbstverständlich und sehr gern begleiten wir die beiden. Natürlich ist RICH für den Moment traurig, als es an's Verabschieden geht. Aber in zwei Tagen sehen wir uns ja bereits wieder, wenn wir gemeinsam nach Mexico fliegen und dann hat er ja noch uns. Goodbye, Lisa, fly savely.

Wir drei entscheiden uns zunächst, etwas shoppen zu gehen, da wir noch ein paar Kleinigkeiten für den Mexico-Urlaub benötigen: Sunhats, Swim Shorts und eine neue Watch for me (meine hat sich leider bei dem Versuch der Zeitumstellung verabschiedet). RICH macht uns bei der Fahrt durch die City auf einen Antikstore aufmerksam (hierzulande steht man sehr auf Second Hand Ware), den wir kurzerhand auch aufsuchen. Warum eigentlich nicht! Für Marion findet sich nach einer Weile geduldigem Suchens ein toller Ring und ein sehr schöner Gürtel. Rich legt sich gleich mal eine Fotokamera für herkömmliche Abzüge vom Film zu, da sich wohl Lisa's Kamera während der European Tour verabschiedet hat (Mensch, RICH, so ein funktionstüchtiges Teil habe ich noch zuhause im Schrank!). Mit dem Inhaber kommen wir sofort ins Gespräch, wobei diese natürliche Freundlichkeit und Interessiertheit der Menschen hierzulande (das wird uns beinahe tagtäglich in diesen 3 Wochen begegnen) unbeschreiblich angenehm und sehr wohltuend ist. Letztlich tut man diesem Guy in seinem Store auch Gutes, wenn man bei ihm etwas käuflich erwirbt. Auch deswegen geht RICH sehr gern in solche Läden und meidet-wenn es geht- die großen Shopping Center (die sind teilweise noch größer und gigantischer als in unseren Breitengraden). Kommerz ödet ihn ziemlich an. Lieber gibt er einem solch ehrlichen und einfachen Guy seine Dollars. Aber nicht immer lässt sich das so realisieren! So, nun aber erst einmal genug geshoppt ... schnell noch etwas green Salate, Tomatos und Dressing gekauft. Marion wird anlässlich ihres Geburtstages "zuhause" einen Salatteller für jeden von uns kreieren. RICH beispielsweise liebt diese Art Salat sehr, die ihm Marion schon oft bei seinen Visits bei uns kredenzt hat. Nun, es ist gegen 2:30 pm, geht's ein weiteres Mal in den Pool und zum Vorbräunen für Mexico ... und da ruft doch tatsächlich dieser crazy Olli (unser Fanclubmitglied # 84 aus dem Ländle) bei RICH an, um Marion zum Geburtstag zu gratulieren. Ganz lieben Dank dafür, lieber Olli, liebe Lea, liebe Carola und liebe Julia. Das haute uns förmlich um und beweist wie nah eigentlich die Welt zusammengerückt ist und verdeutlicht wahre Freundschaft! Übrigens hat Olli -wie er stolz berichtete- nach 3-stündiger Recherche RICH's Telefonnummer herausgefunden! Auch die lieben Birthday-Wishes an Marion via RICH-E-Mail von Chrissie (unserem Fanclubmitglied # 22 aus dem Hessischen) kamen pünktlich an. Auch dafür ganz, ganz lieben Dank. Schön, Euch alle als Freunde zu wissen!!!

Gegen 5:30 pm entschließen wir drei uns, noch etwas Natur an diesem zeitlich schon fortgeschrittenen Nachmittag zu genießen. Wir fahren dazu zum Sabino Canyon, der im Nordosten von Tucson liegt und für Marion und mich neues Terrain darstellt. Jeder mit einer Flasche Wasser ausgestattet, walken wir ein paar hundert Meter in wüstenähnlichem Klima zum Sabino River und kühlen uns in dem etwas Wasser führenden Gebirgsfluss auf sehr angenehme Weise ab. Übrigens wird dieses Areal sehr gern von den Bewohnern mexikanischer Abstammung genutzt, die an ihren bescheideneren Häusern keinen Pool ihr Eigen nennen können. Und uns begegnen demzufolge auch so manch vielköpfige Familien. Gegen 7 pm heißt es aber, den Rückweg anzutreten, denn zu unserer Überraschung kündigt sich bereits unweigerlich die Abenddämmerung an. Natürlich kann das -nach kurzem Überlegen- gar nicht anders sein. Schließlich steht die Sonne so kurz vor der Sommersonnenwende am 21. Juni hoch im Norden. Und wir befinden uns hier in Tucson weit im Süden fast am 32. Breitengrad (zum Vergleich: Casablanca im afrikanischen Marokko liegt im Vergleich zu Tucson sogar noch etwas nördlicher etwa auf dem 33. Breitengrad) und somit scheint hier die Sonne zu dieser Jahreszeit zwischen dem Sunrise 5:15 am und dem Sunset 7:30 pm nur ganze 12 1/4 Stunden (in Mitteleuropa jedoch etwa 17 Stunden). Im Winter allerdings, wenn die Sonne über dem Äquator steht, kehrt sich das ganze um. Dann ist es bei uns im Schnitt um die 8 Stunden hell und in Tucson bleibt es dagegen etwa bei den 12 Sonnen-Stunden. Somit tritt man hier in Tucson doch recht früh im Gegensatz zu unseren Breiten in die Nachtstunden ein. Und das bedarf doch einer gewissen Anpassung, da man anfangs ständig annimmt, dass es doch eigentlich schon viel später sein müsste. Sei es, wie es sei! Begleitet von einem schönen Sonnenuntergang über den Bergen, dass sogar mit sichtbaren Schauern aus kleinen lokalen Wolken verbunden ist, kommen wir rechtzeitig an RICH's Pick up an. Und um diese Zeit wird auch die Tierwelt wieder agiler und so begleiten uns einige junge als auch ältere Rabitts auf unserem Rückweg.

Zurück an RICH's Haus werden wir den Abend sehr gemütlich an seinem Pool, relaxend auf den Sonnenliegen, bei einem Bierchen bzw. Glas Wein und einem big small Talk ausklingen lassen. RICH wird am nächsten Tag von 'The Night of many Trues' sprechen. Aus verständlichen Gründen wollen und werden wir diese rein privaten Themen hier nicht wiedergeben. Bitte habt Verständnis dafür! Gegen 10:30 pm heißt es dann für uns alle: Sleep well!

Wusstet Ihr schon, dass David Slutes und seiner Frau um den 10./11. Mai diesen Jahres ein Sohn geboren wurde. Leider konnten wir das genaue Geburtsdatum und den Namen noch nicht herausfinden.

Day 3 (May, 26 2009 - Tuesday)

Auch an unserem zweiten Tag in Tucson geht es doch relativ früh zu Werke. Bereits vor dem Frühstück nutzen wir wieder RICH's herrlichen Pool zum Munterwerden (bei 21°C Shadetemperature) und nach der Morgentoilette geht`s dann pünktlich 8 am rüber zu RICH. Bei Mexican Coffeè und warmem Blueberry Cake (den hatte Lisa noch vor ihre Abreise gebacken) bereiteten wir uns schon mal mental auf den heutigen Vormittag vor: Visit im Casa Maria Soup/Food Kitchen! Pünktlich 9 am werden RICH, Marion und ich für 2 Stunden den etwa 600 bedürftigen (hauptsächlich) mexikanischen Emigranten unsere Hilfsdienste anbieten. Übrigens ist das Casa Maria tagtäglich (365/366 Tage im Jahr) immer ab den Früh- bis in die Vormittagsstunden geöffnet. Wir helfen die vielen Lunchpakete zu portionieren, ankommende Trucks mit den verschiedensten Hilfssendungen zu entladen (und das sind einige in dieser recht kurzen Zeit), schon für den nächsten Tag Vorbereitetes in den riesigen Frigerator neben der Casa einzulagern oder das umliegende Gelände zu säubern. Für Marion ist diese Hilfsmission das erste Mal im Casa Maria (während ich bereits 2005 einmal das Vergnügen hatte). Und demzufolge könnt Ihr Euch sicherlich vorstellen, dass uns der Anblick so vieler Hilfsbedürftiger nicht so ohne weiteres kalt lässt. Zumal das nicht die einzige Suppenküche hier in Tucson ist (aber die bekannteste!). Die Stimmungslage rund herum ist trotz dieser -für uns etwas gewöhnungsbedürftigen- Situation nicht unbedingt gedrückt. Man nimmt das ganze doch recht locker. Es ist ja sowieso nichts -zumindest kurz- und mittelfristig nicht- daran zu ändern. Brian Flagg, der Chef des Casa Maria (ja jener, den RICH in "Red, White And Blue" zitiert) engagiert sich schon viele Jahre für die Armen der Armen. Und auch wir haben als Fanclub in den ersten Jahren unseres Bestehens so manchen Betrag über RICH an das Casa Maria weitergereicht. Natürlich interessiert uns, warum Brian -auch uns während eines kurzen Besuches in seinem, dem Casa Maria gegenüberliegendem, Haus- um Geldspenden ersucht und bittet, RICH sich aber gleichzeitig einem anderen Projekt -dem Greg Goode Memorial Scholarship- zugewandt hat. RICH Tage später darauf angesprochen, beantwortet er uns diese Frage ganz offen und ehrlich (und bestätigt meinen gewonnenen Eindruck ganz klar) ... Brian Flagg's Casa Maria erfährt zahlreiche Unterstützung (sowohl materieller als auch finanzieller Art) aus ganz Tucson und dessen Umfeld. Allerdings hat das offensichtlich auch bewirkt, dass Brian das alles nicht mehr ganz so selbstlos tut. Sondern seine gesellschaftliche Stellung in gewissem Maße auch gegenüber seinen Besuchern zum Ausdruck bringt und teilweise auch ausnutzt. Mir persönlich fiel auf, dass Brian, im Vergleich zu meinem ersten Besuch vor fast 4 Jahren, heute leicht abgehoben erschien. RICH bezeichnet Brian und sein Casa Maria heute Dank vielseitiger Unterstützung als materiell gesichert. Zwar sei er nach wie vor ein Rebell und Revolutionär (sonst könnte man wohl so eine Tätigkeit auch nicht ausüben), der auf Fidel Castro, Che Guevara und die untergegangene Sowjetunion schwört. Der aber wohl eben auch gelernt hat, eine gewisse Position (zumindest in seiner kleinen Oase) einzunehmen. RICH meint, dass es deshalb besser sei, zwei junge Menschen (in dem konkreten Falle auch anderer Hautfarbe) zu unterstützen, damit sie auf Grund ihrer eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten durch entsprechende Unterstützung eine gleichberechtigte Ausbildung erfahren. Deshalb eben das Greg Goode-Project! Da RICH jedoch jeder Mensch als solcher am Herzen liegt, geht er sehr oft (manchmal 2x pro Woche) in die Casa Maria helfen. Finanzielle Unterstützung gibt es momentan jedoch von seiner Seite nicht ... Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass wir hier im Casa Maria als RICH's Freunde, seine Fanclub-Leitung und als Germans mit offenen Armen empfangen werden. Alle -ob die freiwilligen Helfer oder die Hilfsbedürftigen selbst- sind sowas von freundlich und nett, dass es ein Segen ist auf dieser Welt zu sein und mit seiner Hände Arbeit zu einem kleinen Stück mehr Gerechtigkeit beizutragen.

So, nun wird es aber Zeit aufzubrechen. Noch ziemlich beindruckt von diesem Vormittag, ist RICH mit uns bereits auf dem Weg zu Tocher Bailey. Wir holen sie gemeinsam mit ihren 3 Girlfriends ab, wo sie gemeinsam diese Nacht verbrachten (im Süden von Arizona gibt es zusammenhängende 3 1/2 Monate Summer Hollidays!). Natürlich gibt es zwischen Bailey und uns ein freudiges Wiedersehen. Mittlerweile auf das 17. Lebensjahr zugehend (Ende September), wird sie langsam zur kleinen Lady mit leichten Zickenanflügen. Für RICH ist Bailey neben Lisa sein ein und alles (und wird die nächsten knapp 24 Stunden in ihrem Zimmer in RICH's Haus verbringen). Gemeinsam gehen wir zu viert in ein Foot-Restaurant namens "Rubios" zu einem kleinen Lunch. Hier gibt es ganz leckere Fish Tacos! Really ein Genuss! Zurück nach dieser Stärkung entschließen wir beide uns zu einem kleinen Walk in einem nahelegenen Park (wir halten es bei unseren Besuchen hier in Tucson immer so, dass wir auch RICH's Privatspäre ausreichend respektieren. Und das schätzt RICH sehr), Da es aber doch recht heiß ist (37°C im Schatten zeigt das Thermometer bei unserer Rückkehr), nehmen wir erst einmal in einem nahe gelegenen klimatisierten Mexican Restaurant ein kühles Getränk zu uns . Das tut gut! Anschließend lockt uns noch der gleich in der Nähe befindliche Store von ZIA Records. Doch dieses Mal (im Vergleich zum Vorjahr) werden wir etwas enttäuscht, was den sogenannten Local Stuff (also CD's von Bands und Solisten aus Arizona und Kalifornien) betrifft. Der Laden hat sich doch ziemlich kommerzialisiert und lässt uns nicht das finden, was wir suchen. Schade! Also geht es unverrichteter Dinge zurück zu "unserem" Guesthouse, um den Nachmittag noch etwas zum Relaxen nutzen zu können. Als wir dort ankommen, findet sich -eingesteckt in die Tür- ein Geburtstagsgruß an Marion in Form einer Karte und einem kleinen Schmuckkästchen. Wer hat den da noch an Marion's Birthday gedacht ... Natürlich, Ken! Während unserer Abwesenheit war er hier und wir haben ihn verpasst. So ein M...! Als wir später RICH davon erzählen, bietet er uns spontan an, seinen Pick up heute abend nehmen zu dürfen und vielleicht Ken im Club Congress zu treffen. Und da heute abend auch Stefan George im "The Hut" spielen soll, nehmen wir sehr gern und mit großer Freude dieses Angebot an. Was für ein Vertrauen und welch Ehre, das Car von unserem Hero benutzen zu dürfen. THANKS SO LOT, RICH! Nun, aber noch ein wenig den Pool und die Sonne genutzt, bevor RICH uns gegen 6 pm mit einem Barbeque with grilled Chicken and grilled Corn cobs (Maiskolben) überrascht. Ganz ganz lecker!

Gegen 8 pm wird es "Ernst": Los geht's in Richtung Tucson Downtown mit RICH's Pick up. Etwas mulmig ist mir schon, aber alles ist ganz easy und wir fahren ja nicht zum ersten Mal diese Strecke (allerdings ist es auch schon wieder fast 1 1/2 Jahre her). Aber das Erinnerungsvermögen funktioniert bestens! Denn wir kommen genau da an, wo wir es geplant hatten: 4th Avenue direkt auf der "Partymeile" Tucsons mit zahlreichen Clubs, Stores und vielerlei mehr. Noch schnell ein Foto mit RICH's Car geschossen (auch wenn es schon dunkel ist) und auf geht's zunächst zum "The Hut". Dort wird heute Stefan George sein Gastspiel geben.

Wusstet Ihr schon, dass das Foto von RICH und LISA für die Tour-T-Shirts zur "Loveland"-European Tour 2009 und für die Plakate zur Record Release Party in Erfurt eben in jenem "The Hut" in Tucson entstand.

Dort angekommen, wundern wir uns zunächst, dass auf der Bühne keinerlei Equipment für ein Konzert platziert ist. Unverzüglich kommen wir deshalb sofort mit dem Guy an dem riesigenTresen, der in der Mitte des Clubs platziert ist und von allen Seiten geendert werden kann, ins Gespräch. Der entschuldigt sich sofort bei uns und gibt Aufklärung. Stefan spielt heute nicht hier, sondern in El Paso/ Texas (richtig der Heimatstadt von Adrian Esparza). Man vergaß die Anzeige für den Gig im "The Tucson Weekly" zu canceln (das wöchentlich donnerstags erscheinende Kulturblatt für Tucson und Umgebung und for free ist immer das erste, was wir uns hier organisieren). So ein S..t! Aber was soll's. Dieser Club ist einfach so einladend, dass wir hier erst einmal in aller Ruhe einen Drink nehmen. Hoffentlich spielt Stefan noch einmal in den Tagen nach unserer Rückkehr aus Mexico! Ihn live zu erleben, ist schon etwas sehr Besonderes. Was wir nun als nächstes anstreben, dürfte klar sein: Ken im Club Congress an seinem Arbeitsplatz als Techniker überraschen. Wir wissen jedoch nicht, ob da heute abend musikalisch etwas zugange ist (denn nur dann ist auch Ken da) - fahren also auf gut Glück hin! Vom "The Hut" sind es eigentlich nur ein paar wenige Meter zu Fuß. Zwischen dem "The Hut" und dem "Club Congress" liegt allerdings die zentrale Bahnstrecke die Tucson und u.a. Phoenix verbindet. Durch Baumaßnahmen an der dortigen Tunneldurchfahrt bedingt, bedarf es aber eines Umweges und der ist zu Fuß doch etwas lang ... und schließlich wollen wir doch mit RICH's Pick up auch ein wenig angeben! Am Hotel Congress einbiegend (in dessen Innerem ist der "Club Congress" beheimatet), herrscht doch einigermaßen Begängnis. Das allein jedoch beweist noch nicht, ob hier heute konzerttechnisch auch etwas abgeht. Also RICH's Car direkt davor geparkt und ab in das uns sehr vertraute Areal. Aus dem Club selbst vernehmen wir schon entsprechende Klänge. Also dürften die Chancen, Ken zu treffen nicht schlecht stehen. Schnell noch an der Rezeption nachgefragt: Vielleicht ist ja sogar noch Dave Slutes an seinem Platz. Aber leider Fehlanzeige! Den Einlassdienst vor dem Club befragen wir nun, ob den möglicherweise Ken Andree anwesend sei. Man bejaht (!!!) das, bittet uns im angrenzenden "Tap Room" (einer Bar) Platz zu nehmen und geht sogleich, um ihn zu holen.

Wusstet Ihr schon, dass beispielsweise CALEXICO in eben jenem "Tap Room" im Hotel Congress zu Tucson den Werbe-Trailer zu ihrem letzten Album "Carried To Dust" drehten. Und auch auf manch anderem Foto dieser oder jener Band kann man diesen Schriftzug wahrnehmen.

Und dann steht er vor uns ... Ken "The Man": glücksstrahlend, mit wildwüchsigem Gesichtshaar (mehr gibt er ja nicht preis von sich), seinem legendären Cowboy-Hat, leicht stotternd weil nach Worten ringend. Ein wirklich feiner Kerl und ganz loyaler Friend und Brother! Schön Dich zu sehen, lieber Ken! Als wir ihm erzählen, dass wir mit RICH's Pick up hier sind, schlägt er sich vor Freude lachend auf die Schenkel. Leider hat er nur kurz Zeit, da heute abend gleich 2 Metal Bands im Club spielen und er damit ziemlich gefordert ist (inzwischen zeichnet er neben der Technik auch für den Sound verantwortlich). Umso schöner, ihn kurz treffen zu dürfen! Und danke, lieber Ken, für den netten Birthdaygruß an Marion und das schöne Freundschaftsgeschenk. Für uns jedoch ist das, was da von nebenan an unser Ohr dringt, nicht so das rechte. Zu hart, zu laut! Also nicht lange gezögert! Back to the Guesthouse. Schließlich geht es morgen schon wieder mit dem Flugzeug auf Reisen und da möchten wir doch noch etwas zusammenpacken. RICH's Pick up stellen wir fein säuberlich vor's Haus! DANKE nochmals ! Hat richtig Spaß gemacht!

Day 4 (May, 27 2009 - Wednesday)

Heute nun ist der Tag gekommen, an dem sich einer unserer größten Träume erfüllen wird: Das Land der Maya -nämlich Mexico (und hier im besonderen die Halbinsel Yucatan)- (friedlich) zu erobern. Marion und ich sind seit Jahren Bewunderer der Lehren und der Hinterlassenschaften der Maya. Nunmehr wird es möglich, all das Gelesene auch vor Ort erkunden und verinnerlichen zu können.

Wusstet Ihr schon, dass die Maya ein indigenes Volk bzw. eine Gruppe indigener Völker in Mittelamerika sind, die insbesondere aufgrund der von ihnen im Präkolumbischen Mesoamerika gegründeten Reiche und ihrer hoch entwickelten Kultur bekannt sind. Zur Zeit der Ankunft der Spanier Ende des 15. Jahrhunderts (in kriegerischer Absicht) lagen die Zentren der nachklassischen Maya-Kultur im äußersten Norden von Yucatán.Berühmt sind die Maya für ihre pyramidenartigen Bauten, ihre Mathematik, für ihren hoch entwickelten Kalender und den Anbau von Mais.

Aber noch ist Zeit bis zum Abflug am späteren Mittag. Zunächst nutzen wir nochmals RICH's Pool, um gut in diesen Tag zu starten. Denn bereits 8 am lassen sich an unserem Thermometer schon wieder 26 °C im Schatten ablesen. Heute wird es also wieder richtig warm in Tucson. Für 9 am sind wir bei RICH zum Mexican Coffeè als morgentliches Opening vereinbart, um anschließend zu viert (RICH, Bailey, Marion & me) bei Frank's Francisco (Ecke E Grant Rd - Columbus Blvd) ein deftiges, warmes Breakfast -so wie es hier weitverbreitet üblich ist- zu uns zu nehmen. Und unsere Vegetarian Burettos sind so was von lecker, dass einem schon beim bloßen Anblick das Wasser im Munde zusammenläuft. Übrigens ist das eine von RICH's favorisierten Breakfast-Locations, denn im Januar des vergangenen Jahres waren wir schon einmal mit ihm und Lisa hier. Nach diesem very good Begin geht's zurück zum Guesthouse, um noch ein paar Kleinigkeiten für unseren Mexico-Trip zurecht zu machen. RICH staunt (und später auch Lisa), dass wir zwei nur mit einem relativ kleinen gemeinsamen Koffer und zwei Rucksäcken auf die 7-tägige Reise gehen. Aber das passt schon! Gegen 12 pm fährt uns RICH's Ex-Schwiegerpapa Ralph zum Tucson International Airport. Ralph ist Ende 70 und noch so was von fit und beide pflegen auch nach RICH's Trennung von dessen Stieftochter ein außergewöhnlich herzliches Verhältnis zu einander. Der Sicherheitscheck in Tucson geht verhältnismäßig unkompliziert vor sich. Nur meine Armbanduhr signalisiert, dass sie in das Körbchen zu den anderen Handgepäckutensilien gehört. Kurzerhand wird auch das grüne Einreisevisa für die States wieder aus unseren Passports entfernt. Pünktlich 1.30 pm starten wir zu unserem dritten Flug (Nummero 3102) auf unserer Reise mit einer recht kleinen Embraer RJ 135 der Continental Airlines (in Flugrichtung links verfügt diese über 2 Sitzplätze und auf der anderen Seite über einen Sitzplatz). Wir drei sitzen zweckmäßigerweise alle in einer Reihe. Aber etwas gewöhnungsbedürftig ist diese Airplanegröße schon. Nach 2 1/2 Stunden erreichen wir ohne Zwischenfälle Houston in Texas, wo nun Lisa "zusteigen" wird. Wir befinden uns damit erneut in einer anderen Zeitzone (+ 2 Stunden im Vergleich zu Tucson oder + 7 Stunden zu Germany). Ganze 30 Minuten stehen uns für das Umsteigen auf den Anschlussflug 1842 der Continental Airlines nach Merida/Mexico zur Verfügung. Und das bei diesem riesigen Flughafen mit Namen George Bush International Airport. Wir müssen uns ganz schön sputen, um von der einen Gate zur anderen zu gelangen. Für RICH allerdings reicht die Zeit sogar aus, um an einer Pizzaria noch schnell etwas zu ordern. Lisa wartet derweil an der Boarding Gate schon auf uns und wir sind die letzten, die an Bord einer Boeing 737-700 gehen (unser Flug # 4). Nicht einmal großartig Zeit bleibt, um die Freude über unser Wiedersehen rüberzubringen. Da RICH mittlerweile "Stammgast" bei Continental Airlines und anderen diversen Fluglinien ist, könnte er sogar durch das Ansammeln von Bonuspunkten in der Businessklasse sitzen. Allerdings müssten er und Lisa sich dann trennen. Also bietet er kurzerhand einem Fluggast, der eigentlich neben Lisa sitzen würde, seinen First Class Seat an und schon ist alles geritzt. Und das ist auch gut so! Denn Lisa hat bekanntermaßen recht große Flugangst (bevor sie RICH kennenlernte, hatte sie noch nie einen Fuß in ein Flugzeug gesetzt). Vor allem auch deshalb, weil RICH uns nämlich schon am Tag vor unserem Abflug erzählt hatte, dass er sich wettertechnisch in Bezug auf Lisa etwas Sorgen macht. Der Weather Channel hatte für unseren Flugtag Regen und Gewitter von Süden kommend in Richtung Houston prognostiziert. Und so hatte Lisa wenigstens für etwaige Eventualitäten ihren starken RICH an ihrer Seite. Wir sitzen alle nur durch den Gang getrennt in einer Reihe (jeweils links und rechts 3 Sitzplätze) und können uns dadurch auch hin und wieder gut verständigen. 6:45 pm Houstener Zeit heben wir ab und werden diese Zeitzone nicht noch einmal verlassen. Neben Marion am Fenster sitzt ein betagten älterer Herr aus Houston, der in Merida ein Haus besitzt (auf seinem Laptop einen deutschen Kriegsfilm anschauend) und der uns bereits sehr schön auf das einstimmt, was uns in Mexico erwartet. Befragt, ob wir auch am Samstag in Merida sind, verneinen wir das. Das bedauert er sehr, denn an jedem Samstag ist unser künftiges 3-tägiges Domizil im Dauerpartyzustand. Das zu erleben, sei schon allein die Reise wert. Mitten in einem der Gespräche bittet der Flugkapitän die Fluggäste, sich wieder anzuschnallen. Es ist mit Turbolenzen über dem Golf von Mexico zu rechnen. Tatsächlich fängt das Flugzeug auch ein wenig an zu schaukeln. Für uns beide jedoch nichts Spektukuläres. RICH hält derweil seine Lisa ganz fest. Sie hat die Augen geschlossen und hält ihrerseits die mitgeführte Bibel in der rechten Hand ganz fest umschlossen. Nach etwa 10-15 Minuten sind wir wieder in sicherem Flugwetter und landen sicher um 9 pm Ortszeit im abendlichen Merida (etwa 725.000 Einwohner groß) , der Hauptstadt der Provinz Yucatan auf der Halbinsel gleichen Namens.

Wusstet Ihr schon, dass Yucatán (bedeutet auch "Land der Maya"), eine Halbinsel Mittelamerikas ist, die den Golf von Mexiko vom karibischen Meer trennt. Der nördliche Teil gehört politisch zu Mexiko und ist auf die drei Bundesstaaten Yucatán, Campeche und Quintana Roo verteilt.

Bereits in dem vergleichsweise kleinen Airport spürt man, dass wir uns hier in einem klimatisch anderen Teil der Erde befinden. Schwülwarme und tropische Air gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit herrscht hier vor. Auch wenn sich das im Flughafengebäude noch reichlich dezimiert anfühlt! Aber zunächst gilt es, die Suitcases zu ordern und mit diesen an dem einzigen Schalter die Bordercontrol und die Einreiseformalitäten zu überstehen. Davor wiederum steht jedoch im Entstehungsland der Swine Flu (welch passende englische Umschreibung) Informationszwang über entsprechende Hinweistafeln und wenig später werden alle Ankömmlinge auf die Körpertemperatur gecheckt. Dazu wird ein Messpointer direkt auf die Stirn gerichtet und augenblicklich ist für das mit Mund- und Nasenschutz sowie Gummihandschuhen versehene Personal (allerdings schreckt uns dieser Anblick wenig) erkennbar, ob man sich im normalen Körpertemperaturbereich bewegt oder eben auch nicht. Sollte letzteres der Fall sein, würde einem wohl direkt die Einreise verweigert. Bei uns Vieren ist selbstredend alles im grünen Bereich! Viel "aufregender" gestaltet sich derweil der schleppende Fortgang der Einreise selbst. Es dauert unendlich, bis die paar Leute vor uns da durch sind. Dann sind wir an der Reihe - zuerst RICH und Lisa, dann wir beiden. Das Gepäck durchläuft einen Riesenscanner und wenn selbiges nach dem Durchlauf ohne Beanstandung ist, kann es wieder an sich genommen werden. Doch der Höhepunkt folgt noch. Dieie Passports werden noch einmal gecheckt und anschließend "darf" jeder/jedes Paar/jede Familie einen Zufallsbutton betätigen, der einen ohne (bei green Light) oder eben mit Gepäckkontrolle (bei red Light) einreisen lässt. Nach dem Motto "Push The Button" gebe ich dem Teil einen leichten Schlag auf den Knopf ... und was leuchtet: rot! F.ck!!! Nun dürfen wir (fast) all unsere Gepäckstücke auf einen Tisch legen und warten bis sich jemand bemüht, die Teile zu kontrollieren. Meinen Rucksack belasse ich mal auf meinem Rücken, vielleicht entgeht er der Kontrolle (habe nämlich all die Dollars für die Reise dabei, die ich nicht unbedingt in RICH's Guesthouse zurücklassen wollte). Und es klappt. Glück gehabt und Zeit gespart. Zur Kontrolle all unserer anderen Teile kommt eine -in dieser "Ausrüstung" bereits bekannte- vermummte (im Michael Jackson Look ... R.I.P. Michael) und behandschuhte junge weibliche Mexicanerin und beginnt in aller Ruhe und Gemütlichkeit unseren Koffer zu öffnen und zu inspizieren. Und das dauert ... Nach über einer Stunde haben wir nun endlich das gesamte Prozedere hinter uns gebracht! Derweil warten RICH und Lisa bereits ungeduldig hinter der Borderline auf uns .. So schnell noch ein paar Flaschen Wasser geordert (hier in Mexico bezahlt man Peso's [RICH und ich hatten in Houston schnell noch ein paar Dollar umgetauscht]- was aber eigentlich sinnlos ist. Denn hier nimmt man sehr gern die amerikanische [Welt]währung). Egal. Jetzt heißt es noch unser Rental Car abholen. Ein höfliches Hinweisschild von Avis Mexico mit der Aufschrift "Mr. Richard Hopkins" am Ausgang des Airports führt uns direkt zu einem wartenden Mitarbeiter dieses Rental Services. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Servicestation, wo das Fahrzeug schon bereit steht. Das RICH und ich Fahrer sein möchten, macht im Nachhinein keinerlei Umstände und verursacht auch keine Zusatzkosten. Insgesamt zahlen wir rund 400 $ für die 7 Tage. RICH übernimmt für heute das Steuer, da er bereits schon mehrmals Mexico bereiste und auch gut Spanisch spricht (das rührt noch aus seiner Zeit in Paraguay). Wir finden auf Anhieb unser Hotel im Stadtzentrum von Merida und checken gegen 10:45 pm ein. Das Hotel "Reforma" ist ein 3-Sterne-Hotel im Spanisch/Mexikanischen Stil, in sehr schönen alten Gemäuern mit offenem Innenhof, überdimensional hohen Zimmern, Klimaanlage, Ventilator, Fernseher und einem doch gewöhnungsbedürftigen kleinen Bad mit Dusche. Alles in allem okay und völlig ausreichend für die nächsten 3 Nächte. Herzlich Willkommen in Mexico! Im gleich gegenüberliegenden Cafè "La Habana" (hat 24 Stunden geöffnet) nehmen wir noch einen Drink und um kurz nach Mitternacht verschwinden wir dann in unseren Hotelzimmern mit den Nummern 215 und 216.

Day 5 (May, 28 2009 - Thursday)

So, weiter geht's! Nach einer doch recht gewöhnungsbedürftigen Nacht -die Temperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit im zwar klimatisierten Hotelzimmer ist ob seiner vermutlichen Höhe von mindestens 4 bis 4 1 1/2 Metern ziemlich schweißtreibend und der Ventilator mit schätzungweise einer Umdrehung pro Minute wirkt eigentlich völlig deplatziert- erwachen wir nicht gerade sehr ausgeruht (übrigens ging es RICH und Lisa ähnlich im benachbarten Hotelzimmer - nur bei ihnen verhielt es sich mit der Klimaanlage und dem Ventilator genau umgekehrt). Die Morgentoilette gestaltet sich im unklimatisierten Minibad eher noch schweißtreibender als erfrischend. Zumal wohl das Thermometer des Nächtens kaum unter die 30°C- Marke zu sinken scheint. Und diese Wärme dringt 1:1 durch das offene Fenster und haut einen zunächst fast um. Auch das "kalte" Wasser der Dusche versprüht mehr den Charme von warmem. Okay, wir befinden uns ja hier noch ein ganzes Stück südlicher auf fast dem 20. Breitengrad (noch etwas südlicher als beispielsweise Ägypten) und damit sogar südlich des nördlichen Wendekreises. In unserem Hotel selbst gibt es kein Frühstück - bestenfalls Kaffee. Also sind wir 4 für 9 am im nunmehr schon bekannten Cafè "La Habana" zum Breakfast vereinbart. Das Cafè liegt gleich an der Corner von Calle 59 und Calle 62. Die Straßenbezeichnungen tragen hier eben Nummern (wohl ähnlich wie z.B. in New York), so dass eine Orientierung -wenn man das Prinzip begriffen hat- ganz easy ist. Das Frühstück selbst mundet sehr gut und bildet eine gute Grundlage für unseren heutigen ersten Mexico-Day.

Langsam wird es Zeit aufzubrechen, denn wir haben uns heute gemeinsam vorgenommen, einer ersten Hochburg der Maya-Kultur -nämlich Uxmal- einen ausgiebigen Besuch abzustatten. RICH ist heute erneut der Chauffeur von unserem Rental Car des Types Dodge Attidude. Gegen 10.30 am starten wir ins etwa 80 km entfernte und südlich von Merida gelegene Uxmal, das nur 12 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Vorbei an gerade zu dieser Jahreszeit faszinierend blühenden Bäumen (gemeint sind damit die Amapolabäume, die just in dieser Zeit vor dem Einsetzen der Regenzeit in so sagenhafter Blütenpracht flanieren) fahren wir stadtauswärts um über den äußeren Stadtring den Mexico-Highway 261 in Richtung Uxmal zu erreichen. Obwohl der Ring nicht zu sehr befahren und zwei- bzw. dreispurig ausgelegt ist, verfahren wir uns zunächst und "umkreisen" Merida praktisch ein komplettes Mal. Aber das stört alles nicht weiter! Unser Car ist klimatisiert und genug Wasser haben wir auch dabei. Nach etwa 2 Stunden erreichen wir unser Ziel in drückender Mittagshitze bei über 40 °C im Schatten und kaum Wolken am Himmel. Mit Wasserflaschen und diversen Kopfbedeckungen "bewaffnet" und die freien Körperteile mit Sonnenlotion geschützt, ziehen wir los. Vor uns liegt eine der berühmtesten Maya-Stätten überhaupt - UXMAL!

Wusstet Ihr schon, dass Uxmal in der Sprache der Maya soviel wie "dreimal erbaut" heißt. Der Name scheint vermitteln zu wollen, daß die Hauptpyramide tatsächlich mehrfach überbaut wurde. Allerdings sind es fünf Mal. Es handelt sich bei diesem Areal wohl um eines der bekanntesten, bedeutendsten, schönsten und geschlossensten Maya-Stätten überhaupt. Gelegen am nördlichen Rande der Puuc-Region (Puuc [9. und 10. Jahrhundert] ist das Mayawort für "Hügel") übertreffen die Bauwerke hier die anderer Regionen in Größe und Schönheit bei weitem. Man nimmt an, dass Uxmal im 6. Jahrhundert -also zur Zeit der Maya-Klassik- gegründet wurde. Eine frühere Besiedlung wird aber nicht ausgeschlossen.

Auf einmal waren wir also hier! Unglaublich und emotional zutiefst ergriffen. Recht gut belesen und beseelt von dieser einmaligen Kultur, RICH und Lisa mit auf diesen Trip nehmend, war es nun (endlich) soweit. Das Zugangsbereich empfängt uns in moderner und farbenprächtiger -im saftigen Orange gehalten- Architektur. RICH und Lisa entschließen sich -da nicht so in der Materie steckend- einen Führer zu buchen. Marion und ich können es eigentlich gar nicht erwarten, die erste von mindestens 4 Maya-Ruins auf unserem Mexico-Trip in Beschlag zu nehmen. Nach einem kurzen Anstieg liegt sie vor uns: Die 45 (!!!) Meter hohe Pyramide des Wahrsagers! Mystisch erhebt sie sich vor uns und wirkt mit ihrem kegelförmigen Aussehen, das im Gegensatz zu vielen anderen Maya-Pyramiden abgerundete Ecken aufweist, wirklich pracht- und prunkvoll - regelrecht majestätisch. Leider ist die Pyramide (wie so manch andere auch) seit ein paar Jahren nicht mehr besteigbar. Zu viele Unfälle veranlassten wohl die Verwalter der einzelnen Maya-Zentren dazu, diesen Schritt zu gehen. Eigentlich sehr schade! Denn auf der obersten Plattform eines solchen Bauwerkes zu stehen, muss (wie sich später an anderer Stelle doch noch ergeben sollte) im wahrsten Sinne des Wortes himmlisch sein. Die Pyramide selbst wurde -wie man heute weiß- vielfach um- bzw. überbaut. Insgesamt kann man von einer 5-maligen Überbauung ausgehen, Wobei man die Ersterbauung auf das Jahr 569 n. Chr. datiert. Einzufügen wäre an dieser Stelle, dass es den Rahmen unseres Berichtes förmlich sprengen würde, wenn wir auf alle uns bekannten Details aller Bauten usw. eingehen würden. Deshalb belassen wir es an den entsprechenden Stellen bei ein paar wenigen Anmerkungen.

Der Pyramide des Wahrsagers schließt sich nunmehr das Viereck der Nonnen an. Es ist von allen seinen vier Seiten von Palästen umgeben, wobei die Ecken jeweils offen gelassen wurden. Der Name dieses Konstruktes besagt jedoch nichts über seine ursprüngliche Funktion. Er wurde von den spanischen Eroberern so benannt, weil sie darin eine Ähnlichkeit zu Klosteranlagen des christlichen Mittelalters sahen. Besonders schön erhalten sind die kunstvoll verzierten Fassaden, die sich jeweils über den Eingängen in einem bis zum Dach reichenden Band am West-, Ost- und Südbau entlang ziehen. Unheimlich beeindruckend und einladend die Abbildungen zu identifizieren und zu interpretieren. Wir scheinen eine relativ besuchsarme Tageszeit erwischt zu haben, denn der Andrang hält sich wirklich in Grenzen und ermöglicht es uns, all diese über die vielen Jahrhunderte erhaltenen Bauten ungestört genießen zu können. Natürlich hat die Natur hier auf den warmen Steinen und in den kühlen Grotten Platz für Dauergäste geschaffen. Neben teils imposanten Lizzards (Echsen) kann man sogar Fledermäuse entdecken. Erstaunlicherweise machen RICH und mir die Mittagshitze relativ wenig aus (Marion und Lisa verharren derweil im Schatten) und so kommen wir beiden doch noch in den einmaligen Genuss die Große Pyramide (Gran Pirámide) -die immerhin auch noch 30 Meter hoch ist- zu besteigen (das ist uneingeschränkt möglich). Wow, welch ein Gefühl - regelrecht schwebend zwischen Himmel und Erde! Und dann dieser Blick auf die gesamte Anlage; Die Pyramide des Wahrsagers, das Viereck der Nonnen, den Palast des Gouverneurs, die Plattform der Stelen, das Haus der Schildkröten, die Pyramide der alten Frau (das wohl hier älteste freigelegte Bauwerk) oder das Taubenhaus - um die wichtigsten zu nennen. Überwältigend!!! Übrigens erstreckte sich die Große Pyramide von Uxmal ursprünglich über neun Ebenen. Sie wurde teilweise restauriert und man erkennt noch sehr gut den Puuc-Stil an ihrer Fassade. Hey Rich, das war vielleicht 'ne klasse Exercise und ein einmaliges Gefühl der Freiheit!

Einem weiteren imposanten Detail gilt anschließend hier in Uxmal noch unsere Aufmerksamkeit: dem Ballspielplatz! Er liegt zwischen dem Nonnenviereck und dem Palast des Gouverneurs. Die ursprünglichen Tribünen, die sich an den beiden Seiten des Spielfeldes auf einer Erhöhung befanden, sind leider heute zerstört. Allerdings darf man sich unter dieser Art Ballspiel keinesfalls die heute üblichen Spielarten vorstellen. Denn es war weniger ein sportliches als viel mehr ein rituelles Ereignis und wurde regelrecht zelebriert. Man durfte einen Hartgummiball (aus Kautschuk und wog soviel wie heute unsere Medizinbälle) nicht werfen. Er musste mit den Ellbogen, den Knien, der Hüfte oder dem Gesäß durch einen steinernen -7,25 Meter hoch angebrachten- Ring gespielt werden. Der Ball -als Sinnbild der Sonne- durfte den Boden nicht berühren, da sonst der symbolische Lauf unterbrochen worden wäre. Es war der Überlieferung nach ein tödliches Spiel. Denn es wird angenommen, dass die Verlierer -also diejenigen, die den "Sonnenlauf" unterbrachen, für ihre "Tat" büßen und mit ihrem Blut sühnen mussten. Ein sicherlich fragwürdiges Opferritual, um die Sonne zu stärken und ihren Lauf am Firmament zu sichern.

Nach etwa 3 1/2 Stunden beenden wir unseren Rundgang und schwärmen auf der Rückfahrt alle 4 von diesem so beeindruckenden und emotionalen Erlebnis. Eigentlich wollten wir sogar noch die Ruinen von Mayapan an diesem Nachmittag ansehen. Aber die Hitze hatte doch etwas Tribut gezollt und so cancelten wir diesen Teil (zunächst). Gegen 5 pm zurück in Merida nutzen wir den Hotel-eigenen unüberdachten Swimming Pool, um uns erst einmal abzukühlen und zu erfrischen. Noch mehr Spaß machte das allerdings, als ein kurzes Gewitter aufzog und wir zusätzlich noch von oben erfrischt wurden. Übrigens steht unser Rental Car -da vor oder hinter dem Hotel keinerlei Parkmöglichkeiten sind- in einem Parkhaus in einer der Nebenstraßen. Bei Vorlage eines Nachweises, dass wir im Hotel "Reforma"logieren, ist dieser sogar for free. Für 7 pm verabredeten wir uns in unserem Lieblings-Cafè "La Habana" (da wissen wir, was wir haben), um ein wenig zu dinieren. Tagsüber hatten wir "nur" reichlich Wasser zu uns genommen und da knurrte dann doch etwas der Magen.

Vor unserer Abreise hatte ich ausfindig gemacht, dass immer Donnerstags am Abend in einem Park hier in Merida traditionelle mexikanische Folklore dargeboten wird. Daran erinnernd, bestätigten uns die Guys am Empfang des "Reforma", dass das nur 2 Straßen von hier im Santa Lucia Park der Fall ist. Also nichts wie hin zur Serenade de Santa Lucia! Gitarrenmusik, Tanz, Gesang, Sprachdarbietungen und Orchestermusik beschließen diesen so beeindruckenden ersten Tag auf nicht minder schöne Art und Weise gegen 11 pm.

Day 6 (May, 29 2009 - Friday)

Bereits gestern hatten wir vier uns vereinbart, dass wir den heutigen Tag zumindest bis zum frühen Abend getrennt verleben möchten. RICH und Lisa favorisierten, Museen in Merida zu besuchen und shoppen zu gehen. Auf unserem Plan jedoch stand mit Chichèn Itza die nächste bekannte Maya-Kultstätte. Um heute möglichst die Mittagshitze zu umgehen, hieß es 6 am aufstehen (länger konnte man eigentlich sowieso nicht schlafen) und ein kurzes Frühstück (3x dürft Ihr raten wo) zu nehmen (die heute ausgewählten Croissants waren allerdings nicht der rechte Bringer). 7:30 am starten wir mit dem Rental Car in das etwa 130 km östlich von Merida gelegene Chitzèn Itza (nur 10 Meter über dem Meeresspiegel). Entlang dem zwei- und teils dreispurigen Mexican Highway 180 (der für ein Teilstück sogar Mautgebühren abverlangt) kommen wir gut voran und erreichen unser Ziel -touristisch noch wenig frequentiert- zwei Stunden nach unserer Abfahrt.

Fünf Quadratkilometer Urwald mussten gerodet werden, um nur einen Teil der Maya-Ruinen hier wieder sichtbar zu machen. Über 700 Jahre lang war der Ort heilige Stätte der Maya und gehört heute zu den größten, best-restaurierten und am meisten besuchten archäologischen Stätten Mexicos. Das wohl bekannteste Bauwerk Chichén Itzá's ist die 24 Meter hohe Pyramide von Kukulkán oder auch Quetzalcòatl (gefiederte Schlange). Zwei der vier Seiten wurden restauriert (West- und Nordseite). Sie bildet eine Mischung aus Maya- und Toltekenkultur und stellt einen Jahreskalender mit vier Treppen zu je 91 Treppenstufen dar. 4 x 91 Stufen ergibt 364 Stufen, Plus der einen finalen Stufe (der oberen Plattform) ergeben sich 365 Stufen. Dies entspricht den Tagen im Jahr. Dies ist aber nicht der einzige Beweis dafür, daß dieses Gebäude astrologischen Zwecken gewidmet wurde: Zweimal im Jahr (und nur an diesen beiden Tagen [!!!], zur Sonnenwende des 21. März und 21. September [Äquiniktium = Tag-Und-Nacht-Gleiche]), versammeln sich hier viele tausend Menschen, um einem Spektakel beizuwohnen. Am späten Nachmittag bis zum Sonnenuntergang bewirkt der Sonneneinfall, dass sich die Ecken der neun Pyramidenterassen an der Nordwestmauer des Treppenaufgangs (45 ° steil) als Schattenlinien abbilden und so der Eindruck entsteht, als krieche eine Schlange an der Pyramide des Kukulkán herunter, die ihren riesigen Kopf zu Füßen der Pyramide legt. Dieses Spektakel ist von den Baumeistern so genau errechnet worden, dass es zum Sinnbild für den herabsteigenden Kukulkàn wurde, der damit die Saatzeit ankündigte (21.März) bzw. die Regenzeit beendete (21. September).

Als nun dieses bautechnische Meisterwerk leibhaftig vor uns steht, könnt Ihr Euch sicherlich vorstellen, dass unser Puls ziemlich rotierte. Ein monumentales Zeugnis großartiger Baukunst, das nicht von ungefähr sofort an die Pyramiden in Ägypten erinnert (obwohl wir die noch nicht in Natura sahen). Beeindruckend vor allem (und das hatte uns der Führer in Uxmal schon demonstriert)ist folgende Tatsache: Wenn man vor der Pyramide stehend in die Hände klatscht (die Position ist nicht so entscheidend), wiederhallt dieses Klatschen in der einzigen Öffnung oberhalb der Plattform als Ruf des heiligen Vogels Quetzal, den es heute noch gibt. Der aber nur -im Dschungel lebend- sehr selten gesichtet wird. Leider haben wohl Besucher vor uns das Besteigen der Pyramide übertrieben, so dass diese seit 2006 nicht mehr erklommen werden darf. Im Nachhinein betrachtet ist es vielleicht sogar besser so! Der Massentourismus würde sonst bisweilen dieses so symbolträchtige Anwesen regelrecht ruinieren und entweihen. So jedenfalls genießt man respektvoll und andächtig diesen geschichtsträchtigen Ort von ebener Erde aus. Mein Gott, was für ein Erlebnis!

Aber auch die anderen Bauwerke in Chichén Itza sind nicht von ohne! Der Ballspielplatz beispielsweise. Insgesamt wurden in Chichén Itzá 9 Ballspielplätze gefunden. Von den wohl insgesamt über 520 gefundenen Ballspielplätzen auf ganz Yucatán stellt dieser den größten und bedeutendsten dar. Er befindet sich knapp 100 Meter nordwestlich der Pyramide von Kukulkán. Die Ausmaße des Spielfeldes betragen 168 (!!!) x 38 Meter, abgegrenzt durch 8 Meter hohe Mauern an den Seiten, die u.a. für das Publikum gedacht waren. An jeder Seite befindet sich auf der Höhe von etwa 7 1/2 Metern je ein schlangenverzierter Ring (wie schon in Uxmal beschrieben), durch den der Ball geschlagen werden mußte. Besondere Aufmerksamkeit jedoch sollte der Akustik des Ballspielplatzes gewidmet werden. Heute ist sie zwar nicht mehr in vollen Zügen zu genießen, da die interessanten Stellen abgesperrt sind. Stellt man sich jeweils in die mittigen Kopfgebäude, so kann man sich in Ruhe unterhalten, obwohl der andere fast 200 Meter weit entfernt ist (andere bekommen diese Unterhaltung kaum mit). Was aber heute noch funktioniert, ist, dass man irgendwo auf dem Platz in die Hände klatscht und ein wahres Feuerwerk an Echo erhält. Wenn man bedenkt, daß die Maya-Architekten dies nicht dem Zufall überlassen haben, so ist das eine beeindruckende Leistung. Und diesen Ballspielplatz mit seinen riesigen Dimensionen durchschreitet man als Besucher regelrecht in Ehrfurcht. Natürlich bestaunen und bewundern wir auch noch den Kriegertempel mit seinen 1.000 Stelen, die Venus-Plattform, den Jaguartempel, das Grab des hohen Priesters und noch einiges mehr. Obwohl heute auch etwa 40°C im Schatten herrschen, ist es leicht bewölkt und es weht doch eine leichte Briese. Das alles macht unsere Unternehmung "auf den Spuren der Maya" doch um vieles angenehmer. Nach über 3 Stunden können wir konstatieren, dass der Zeitpunkt unseres Besuches optimal gewählt war und sich erst jetzt die ersten größeren Touristengruppen über das Gelände "ergießen". Zwar trüben hier mitunter die doch zahlreichen Verkaufsstände etwas das Gesamtbild, aber richtig störend waren sie auch nicht. Ganz im Gegenteil! Auch wir kamen an diesem oder jenem schönen Souvenir einfach nicht vorbei!

The Heat in the Highnoon nutzen wir, um direkt in the little Town Chichén in einem typisch mexicanischen Restaurant namens "La Mestizas" zu speisen. Bei gegrilltem Chicken, Salat und kühlen Getränken lässt es sich so sehr schön aushalten. Bereits auf der Herfahrt hatten wir festgestellt, dass unser gestriges Wunschziel Mayapan auch von hier aus recht gut erreichbar ist. Also machen wir uns zunächst auf den Rückweg in Richtung Merida, um dann nach etwa 80 km Fahrt auf der MEX 180 nochmals südlich abzubiegen und doch noch das etwa 25 km entfernte Mayapan zu besichtigen. Und wir sollten es nicht bereuen. Zwar erst gegen 4 pm dort eintreffend, werden wir als die Besucher mit den Nummer 29 und 30 an diesem Tag geführt. Und wir sind um diese Tageszeit sogar die einzigen! Nun muss man wissen, dass Mayapan im Vergleich zu anderen Maya-Ruinen jüngeren Datums ist und als die kleinere Zwillingsanlage von Chichèn Itza betrachtet wird.

Ähnlich gestaltet wie die "größere Schwester" kann im Gegensatz zu ihr hier alles betreten, bestiegen und berührt werden. Und das nutzen und genießen wir beiden natürlich ausgiebigst - inklusive Besteigung der Pyramide. Der Blick und das Gefühl sind einfach überwältigend. Ringsherum sind wir umgeben vom Dschungel, unsere Blicke schweifen von hier aus ehrfürchtig soweit das Auge nur reicht. Speziell für Marion -deren erster Bestieg das ist- gereicht dieser Moment zu emotionalen Gefühlsausbrüchen, die einfach nicht schilderbar sind. Es ist einfach Wahnsinn, dies leibhaftig erfahren zu dürfen! Wir beiden fühlen uns so richtig als integrierter Bestandteil dieses kleinen aber so wunderbaren Teiles unseres Planeten und genießen dieses Ambiente mit seiner unvergleichlichen Aura in tiefen Zügen. Marion gelingt es sogar für einen winzigen Moment im Cenote (Wasserloch) dieser Anlage einen jungen Quetzal (also diesen seltenen, heiligen und schon beschriebenen Vogel) wahrzunehmen. Welch ein Glück! Wir sind so vertieft und beglückseelt, dass wir gar nicht merken, dass wir die Schließzeit für Mayapan längst überschritten haben. Erst die Gestiken und Rufe der jungen Männer vom Einlass bringen uns wieder in die Realität zurück. Richtig happy und merklich euphorisiert verlassen wir nur ungern diesen magischen Ort.

Gegen 6:30 pm treffen wir wieder in Merida ein, Und als solle es so sein, dauert es nicht lang und wir nehmen RICH und Lisa in einem Souvenirladen wahr. Als wir von unseren Tageserlebnissen berichten und erzählen, dass wir neben Chichèn Itza auch noch Mayapan besichtigen konnten, gibt uns Lisa zu verstehen, dass sie hätte wetten können, dass wir beiden das heute tun würden. Nicht umsonst hat Lisa schon mehrfach zu verstehen gegeben, dass sie unsere Art -Dinge zielstrebig zu realisieren- sehr mag ... So, kurz erfrischt, denn den letzten Abend möchten wir noch gemeinsam in einem original Maya-Restaurant verbringen. Selbiges haben RICH und Lisa heute bei ihrer Tour durch Merida extra dafür herausgefunden, denn auch sie hatten einen tollen Tag mit zahlreichen Erlebnissen und Begegnungen. Mit original mexikanischer Livemusic, reichhaltigem und sehr bekömmlichen Speisen und Getränken gestalten sich die 2 1/2 Stunden zum krönenden Abschluss für den ersten Teil unserer Mexicoreise. Zurück durch das abendliche Merida, wo heute ganze Straßenzüge verkehrberuhigt sind, um mit zusätzlichen Straßencafès und -restaurants aufzuwarten, ist dieses so oft gepriesene und beschriebene mexikanische Flair buchstäblich mit der Hand zu fassen. Farben- und stimmungsfroh neigt sich dieser einzigartige Tag seinem Ende zu.

Day 7 (May, 30 2009 - Saturday)

Um es gleich an den Anfang zu stellen: Heute begeht unsere kleine "Reisegruppe" den zweiten Geburtstag innerhalb kürzester Zeit. LISA NOVAK wird heute unser Birthday-Child sein! Damit verbunden sein wird unser "Umzug" von Merida in ein Beach Resort an der Karibischen See zwischen Playa Del Carmen und Akumal (an der Ostküste Yucatans und gegenüber der Insel Cozumel). Und da haben wir gleich einmal locker 450 km Fahrstrecke vor uns. Trotz Geburtstag -oder gerade deswegen- heißt es deshalb heute recht früh, die Äuglein zu öffnen. Da mittlerweile die letzte beiden Nächte nicht mehr ganz so schweißreibend waren (um etwa 22°C), geht es doch recht ausgeruht unter die Dusche. RICH und Lisa allerdings hatten für die letzte Nacht keine Glücksgriff getan. Da ihre Klimaanlage -wie schon beschrieben- nicht so recht funktionierte, nutzten sie die Gunst der Stunde (es wurden für kurze Zeit ein paar Zimmer frei) und switchten in ein besseres Zimmer innerhalb des Hotels um. Aber Pustekuchen: Das Zimmer zeigte direkt auf eine der angrenzenden Straßen und da war man just in dieser Nacht bautechnisch fleißig. Mit Presslufthammer und allerlei anderen Utensilien ging man wohl "lebens"wichtigen Ausbesserungsarbeiten an den Kragen. Und das war's dann mit einer vermeintlich besseren und ruhigeren Nacht. Shit! Marion und ich bekamen (auch von dem spontanen Umzug der beiden) überhaupt nichts mit. Wir nahmen zwar wahr, dass am Morgen in Verlängerung unserer Straße allerlei weißer Staub herumlag. Jedoch erst RICH und Lisa gaben mit dem Erscheinen zum Breakfast darüber Aufklärung. Mit Sicherheit hatten sich die beiden den Start in Lisa's Geburtstag ganz anders vorgestellt. Aber bevor die beiden zum Frühstück im (mal wieder) "Cafè La Habana" erschienen, galt es für uns beide dort einen kleinen Geburtstagsbegrüßungstisch vorzubereiten. Wir hatten dazu extra ein schönes kleines Aquarell vom Schloss meiner Geburtsstadt Freiberg (die wir auch kurz während des Aufenthaltes von RICH und Lisa zum 5-Jährigen unseres Fanclub besuchten) mit hierher gebracht. Eine aus Cichen Itza mitgebrachte kleine Turtle aus Stein (als Glücksbringer für das Lebenssymbol Wasser), eine Blume und eine Candle rundeten unseren Geburtstagsempfang würdig ab. Ganz pünktlich erschien das Geburtstagskind mit ihrem RICH. Unser kräftiges "Happy Birthday to you ..." entging natürlich auch den anderen Gästen und vor allem dem Personal des "La Habana" nicht. Und somit war heute morgen Lisa der Star des Hauses (was ihr wohl mitunter nicht ganz so angenehm schien). Denn offensichtlich feiern unsere amerikanischen Freunde Geburtstage mit beiweitem weniger Tamtam. Aber sie ertrug alles mit Fassung und ließ diese öffentliche Kundtuung über sich ergehen. Zum Abschluss gab es sogar ein Stück -vom Cafè sponsorte- Torte. Okay, die Zeit drängt, denn schließlich möchten wir heute abend nochmal mit Lisa -aber an einem ganz anderen Ort- auf ihren Geburtstag anstoßen. Und das wiederum bedeutet, dass etwa 5 Stunden Fahrt vor uns liegen. Und es heißt sich hier an die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten (außerorts 110 bzw. wenn ausgewiesen 120 kmh). Wir sind ja hier bitteschön nicht in Germany! RICH und ich hatten uns schon gestern geeinigt, dass zunächst ich die erste Hälte als Fahrer bestreite und RICH dann bis zum Schluss übernimmt.

9.30 am geht's los. Zunächst wieder in östlicher Richtung entlang der "MEX 180" fahrend, passieren wir erneut Chichen Itza (ohne es jedoch noch einmal zu Gesicht zu bekommen), Vorbei an der bekannten mexikanischen Stadt Vallodolid fahrend, verlassen wir auch den Bundesstaat Yucatan. Unser neues Reiseziel liegt im Bundesstaat Quintana Roo.

Wusstet Ihr schon, dass Quintana Roo erst seit 1974 Bundesstaat von Mexiko ist. Er hat eine Fläche 50.212 km² und rund 875.000 Einwohner. Seine Hauptstadt ist Chetumal im Südosten. Größte und bekannteste Stadt hingegen ist Cancún im Nordosten. Quintana Roo liegt langgestreckt an der Karibikküste. Im Süden grenzt er an Belize, im Westen an die Bundesstaaten Yucatán und Campeche. Das Land ist flach und größtenteils mit Regenwäldern bedeckt, deren Dichte nach Süden hin zunimmt.

Und eben jene Stadt Cancun passieren wir nach etwa 3 1/2 Stunden und schwenken nunmehr in süd-westlicher Richtung auf die "MEX 307" ein. Sofort wird erkennbar, dass wir uns nunmehr entlang eines riesigen Urlaubsreservats bewegen. Auf beiden Seiten des doppelspurigen Highways ziehen sehr einladende und sehr unterschiedlich gestaltete Urlaubsresorts an uns vorbei. Hier ist zweifelsfrei der Tourismus zu Hause! Gegen 2:30 pm haben wir unser Ziel mit Namen " Catalonia Royal Tulum Beach & Spa Resort All Inclusive" in Xpu-Ha (eine 4 [!!!] Sterne-Anlage) entlang der Riviera Maya erreicht. Zur Vorgeschichte bedarf es noch der Erwähnung, dass Lisa und RICH eigentlich ein Beach Resort in Akumal für uns vier gebucht hatten (jenes nämlich, in dem sie beide bereits vor fast genau einem Jahr schon einmal "residierten"). Kurz nachdem beide von der "Loveland"-Tour in ihre Heimat zurückkehrten, ereilte sie jedoch die Nachricht, dass das gebuchte Resort wegen der Swine Flu und daraufhin ausbleibender Gäste zunächst für unbekannte Zeit schließt. Allerdings erfolgte eine sofortige Umbuchung auf jenes Resort, vor dem wir nun mit unserem Rental Car standen. Hey, was hatten wir für tollen Spaß auf dieser gemeinsamen Fahrt, die uns nunmehr wieder etwas Neues nahe bringen wird!

Schon das Einchecken geht so etwas von zuvorkommend und einladend vor sich, dass einem förmlich der Mund vor Staunen offen stehen bleibt. Mit einem Glas Champagner als Begrüßungsofferte wird uns unverzüglich ein Hotelpage mit einem kleinen Mobil zur Seite gestellt, der uns sogleich zu unseren Unterkünften geleitet. Schon das kleine Stück Fahrt bis zu unserem Guest-Room macht uns beiden bereits irgendwie deutlich: das muss das Paradies sein! Eine liebevoll gepflegte Anlage mit tropischen Pflanzen tritt förmlich in diesem Moment in unser Leben ein. Als wir beiden dann unser Gästezimmer mit der Nummer 4110 im Haus "Luna" betreten (RICH und Lisa haben es sich ein paar Zimmer weiter gemütlich gemacht), übertrifft das all unsere Erwartungen um ein Vielfaches . Eigentlich gar nicht in Worte fassbar! Deshalb soll an dieser Stelle die offizielle Beschreibung ein wenig mehr Aufklärung bringen: "Das Hotel verfügt über mehrere Restaurants, uniformierte Hotelpagen und weiträumige Empfangshallen mit schönem Dekor und lebenden Pflanzen. Die Gästezimmer sind geschmackvoll eingerichtet, mit großen Schreibtischen und komfortablen Arbeitssesseln sowie versenkbaren Fernsehern. Zur Ausstattung zählen größere Bäder mit stilvoller Beleuchtung und Ablagen aus Naturstein. Zur Unterkunft Catalonia Royal Tulum Beach & Spa Resort All Inclusive gehören nicht nur ein Außenpool, sondern auch ein Privatstrand, ein Fitnessstudio, eine Sauna und ein Dampfbad. Der Swimmingpool des Hotels ist von Palmen und Sonnenschirmen aus Stroh umgeben. Spielen Sie hier Volleyball, Wasserpolo oder entspannen Sie im großen anschwimmbaren Whirlpool.

2 Restaurants servieren Speisen à la carte:

• Restaurant La Selva: à la carte Frühstück, Mittag- und Abendessen mit Zutaten hoher Qualität sowie Buffet zum Frühstück und Abendessen

• Restaurant La Palapa: kontinentales Frühstück und Mittagessen am Buffet

4 Restaurants bieten Spezialitäten zum Abendessen an:

• Restaurant Centenario: Mexican Spezialitäten (Bedingungen)

• Restaurant La Toscana: Italian Spezialitäten

• Restaurant Royal Grill (am Meer): Fleischgerichte

• Restaurant Terrace: Lounge “Tapas” Restaurant neben der “cenote”

Delly Pizzeria Sorrento: Neben dem Pool und dem Strand gelegen, werden in diesem neuem Bereich mit Terrasse Sandwiches, Pizzas, Hot Dogs, Huhn, Fisch und Pommes Frites angeboten.

Bars:

- Bar Las Margaritas Lobby

- Tequila Bar Poolside, eine Snackbar am Strand

- Zen Lounge, Discobar

- Maa-Loo Beach, Saftbar

Nachdem wir erst einmal alles so richtig genossen und verinnerlicht haben, ziehen wir beiden etwa eine Stunde später los, um den zur Anlage gehörenden Privatbeach in Beschlag zu nehmen (Entfernung etwa 5 Minuten zu Fuß). Wow, das ist sie also die Karibik!!!: feinster weißer Sand, blaues Wasser, Palmen, Strandliegen, Strandtücher, alkoholfreie und alkoholische Trinks - alles for free! Unglaublich schön! Gemeinsam mit RICH und Lisa genießen wir die restlichen Nachmittagsstunden mit relaxen, swimming, trinking (a little bit), talking - paradiesisch eben!!! Marion und ich können uns gar nicht trennen von dieser einmaligen Herrlichkeit und kehren erst gegen 7 pm kurz vor Eintritt der Dunkelheit zurück in unseren Paradise-Room. Schnell etwas zurecht gemacht, nahmen wir es sogar in Kauf eine halbe Stunde verspätet zu unseren Verabredung mit RICH und Lisa im italienischen Restaurant zu erscheinen. Mit einem 3-Gänge-Menü for free und einem Birthday Cake für das Geburtstagskind Lisa (und einem nochmaligen "Happy Birthday to you, dear Lisa") ließen wir diesen unvergleichlich schönen Tag ausklingen ... aber nicht ohne an der Bar noch einen "Maya Cocktail" for free genussvoll aufgesogen und den Sternenhimmel am nächtlichen Beach genossen zu haben. Sleep well!

Day 8 (May, 31 2009 - Sunday)

Tagesgerecht ist heute "Sonnenanbetung" angesagt! Schließlich möchte man ja das, was man hat, auch in vollen Zügen genießen. Vor der Morgentoilette schweift zunächst unser Blick von der zimmereigenen Veranda bei 25°C (8 in the Morning) über den Innenteil des Resorts. Die verschiedensten tropischen Gewächse lassen einen ein wenig erahnen wie es wohl im richtigen Urwald aussehen mag. Dazu gibt es ein wunderbares Morgenkonzert mit den schönsten Tiergeräuschen, die man sich nur vorstellen kann. Ein Mundermacher der Sonderklasse. So, nun aber fix der Frischzellenkur hingegeben und ab zum Breakfast. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, welch Auswahl und Überfluss an allem was das Herz begehrt (manches aber auch nicht) hier förmlich zelebriert wird. Klar genießen wir auch das - aber in Maßen! Erwähnenswert erscheint in diesem Zusammenhang, dass auch dieses Resort auf Grund der Swine Flu nicht voll ausbucht ist. Man spricht von etwa 70 Prozent! Das wiederum bedeutet -sehr zu unser aller Vorteil- dass überall alles mit großer Gelassenheit, Ruhe und viel Platz abläuft - obwohl ein paar wenige Restaurants aus dieser Unterbelegung heraus gar nicht bedient werden,

Nun aber gegen 10:30 am up and away to this wonderful Caribian Beach - named Maya Beach! Eigentlich ist dieser einmalig schöne Teil des Tages recht schnell erzählt: Swimming, Snorgeln, Drinks ohne und mit Alkohol, Lunch in Badesachen (!) direkt im Restaurant am Strand und wieder mit einer Auswahl vom Feinsten, Walk on the Beach und so manchem mehr. Zwei Dinge bedürfen zumindest der etwas näheren Erwähnung. RICH und Lisa sind begeisterte Snorgler und die gleich in unmittelbarer Strandnähe befindlichen Korallenriffs sind geradezu dazu prädestiniert, das auch in vollen Zügen zu nutzen und zu genießen - zumal man Brille, Schwimmflossen und Snorgelschlauch kostenlos ausleihen kann. Ich für meinen Teil hatte das noch nie gemacht. RICH überzeugte mich, es doch einmal zu versuchen. Was sich dann vor meinen Augen (trotz einer gehörigen Menge verschluckten Salzwassers) vollzog, war so faszinierend, dass ich gar nicht genug davon bekommen konnte. So farbenprächtig und scheinbar unberührt kann eine Unterwasserwelt sein! Wow! Ein anderes interessantes Detail ergab sich während unseres spätnachmittäglichen Beachwalks: In einiger Entfernung vom Resortbeach vollzog sich just in dem Moment direkt am Strand eine jüdische Hochzeit. Und wir durften (natürlich in respektablem Abstand) Augenzeugen sein. Schade, dass sich RICH und Lisa entschieden hatten in die andere Richtung zu walken. Vielleicht hätte der Anblick dieser ziemlich außergewöhnlichen Wedding auslösende Momente insbesondere bei Lisa bewirkt.

Nach neun so unbeschreiblich schönen Stunden am Maya Beach (bei etwa 38°C im Schatten - sonnig - und ein paar wenigen Clouds) kehren wir beide -mit etwas oder besser ziemlichen Sunburn- zurück in unseren Hotelroom. War das herrlich!!! Eine Stunde später treffen wir uns heute abend gemeinsam im mexikanische Restaurant der Anlage - wieder verwöhnt mit einem 3-Gänge-Menü! So ein Tag so schön wie heute ... !

Day 9 (June, 1 2009 - Monday)

Heute wird quasi schon wieder unser letzter voller Tag im Catalonia Royal Tulum Beach & Spa Resort All Inclusive sein. Da heißt es für unsere "Reisegruppe" noch einmal den noch nicht genutzten Möglichkeiten in dieser Gegend nachzugehen. Für RICH und Lisa bedeutet das, dass sie heute in Akumal gemeinsam mit Turtles in einem riesigen Becken snorgeln möchten und uns beide zieht es natürlich noch einmal zu einer der schönsten Maya Ruins - nämlich nach Tulum. Zu diesem Zwecks verlassen wir gemeinsam nach dem Frühstück gegen 9 am unser Resort und fahren zunächst mit unserem Rental Car Richtung Akumal (etwa 15 km südwestlich). Hier setzen wir die beiden ab und vereinbaren uns für gegen 1 pm wieder für die Rückfahrt. Marion und ich benötigen noch etwa 25 km in gleicher Richtung, um dann gegen 10 am in Tulum einzutreffen. Bei etwa 35 °C im Schatten und heiterem, teils leicht bewölktem Himmel -aber ziemlich hoher Luftfeuchtigkeit- liegt der offizielle Zugang zu den Ruins von unserem jetzigen Standpunkt aus betrachtet etwa einen Kilometer entfernt. Diese Strecke bewältigt man hier mit einem Shuttlemobil (ähnlich dem, was man heute auch bei uns in touristischen Hochburgen vorfindet) entlang einer staubigen Zufahrtsstraße.

Tulum ist die einzige bekannte große Festungsstadt der Maya am Meer. Der auf der Landseite von einer Mauer umschlossene Ort thront weithin sichtbar auf 12 Meter hohen Felsklippen über dem von weißem Sandstrand gesäumten Karibischen Meer. Obwohl architektonisch im Vergleich zu anderen Maya-Stätten von keiner besonderen Bedeutung ist Tulum dank seiner einzigartigen Lage und der vorgefundenen Wandmalereien eine der sehenswertesten Ruinenstätten auf der Halbinsel Yucatàn.

Wusstet Ihr schon, dass Tulúm, ein ehemaliges Wirtschaftszentrum der alten Mayas ist, das seine Blütezeit vor der Ankunft der Spanier auf Yucatán zwischen 1.200 und 1.400 n. Chr. hatte. Obwohl sie erst nach dem Einfall der Tolteken in Chichén Itzá zu mehr Einfluß und Bedeutung kamen, gibt ein Stein mit der Jahreszahl 564 n. Chr. darüber Aufschluß, daß es die Maya-Stätte an sich bereits lange zuvor gegeben haben muss. Tulúm - bedeutet in Maya soviel wie Festung - war Anlaufpunkt für Händler aus den unterschiedlichsten Regionen, und so entwickelte sich hier eine eigenartige Mischung architektonischer Maya-Stile.

Entgegen unserer bisherigen Gewohnheiten haben wir heute einen offiziellen Tour Guide angemietet oder uns von ihm anmieten lassen (egal wie man es sieht). Der freundliche Herr heißt Mr. Lehmann (mit vollem Namen Limhi Petlacalco Lehmann), ist deutsch-mayanischer Abstammung und spricht noch recht gut unsere Heimatsprache. Im Nachhinein betrachtet war das eine gute Investition, denn Mr. Lehmann zeigte uns Dinge, die wir so bestimmt nicht entdeckt hätten: Den Lebensbaum, den die Maya als Heiligtum betrachteten, aber auch Details aus der Flora hierzulande, welche die Maya zur Farbgebung ihrer Wandmalereien verwendeten. Und er erklärte uns sehr bildhaft die wichtigsten Bauten dieser Anlage. Der augenscheinlichste Bau - er steht hoch erhoben über dem Wasser - ist das dem Gott Kukulkán gewidmete El Castillo, dessen Stuckfiguren noch heute zu sehen sind. Und auch hier trifft man wieder auf eine solch meisterhafte Verbindung von Architektur und Astronomie. Denn das Gebäude ist so ausgerichtet und erbaut, dass durch eine bestimmte Öffnung nur am 21. Dezember jeden Jahres die Sonne hier direkt hindurchscheint. Genial! Eine sehr schöne Anlage, die für uns beide den krönenden Abschluss unseres Mexico-Trips darstellt.

Pünktlich zurück in Akumal nehmen wir zwei glückselige Snorgler wieder mit an "Bord" und fahren zurück zu unserem uns so verwöhnenden Resort. Etwas hungrig aber mehr durstig lunchen Marion und ich noch einmal im Strandrestaurant der Anlage, um daran anschließend bis zum Abend nochmals den Beach selbst mit Schwimmen (die Karibik hat heute nice Waves auf Lager, die so richtig Fun machen), Sonnen und Walken so richtig zu genießen. Wir möchten eigentlich, dass das nie zu Ende gehen möge. Aber das ist leider illusorisch. Gegen 7 pm back from the Beach heißt es mal wieder Koffer packen. Anstelle des abendlichen Dinners nehmen wir lieber einen Abschiedscocktail an der Lobbybar und begeben uns anschließend nochmals an den nächtlichen Caribian Beach. Bei herrlicher und leichter Brise Seeluft und Wetterleuchten über dem nördlichen Teil des Meeres stoßen wir nochmals auf diese so paradisische (wenn auch viel zu kurze) Zeit an und verabschieden uns sozusagen schon einmal. Denn morgen früh wird wenig Zeit sein, nochmals umfassend diesem Teil unseres Planeten zu huldigen. Bye, bye Caribic!!!

Wusstet Ihr schon, dass der Ruf der Maya "Uh - a - a" war? Deswegen verformen wir beiden nämlich auf den Fotos, die Mr. Lehmann von uns in Tulum aufnahm, unsere Münder mitunter, weil er uns stets aufforderte, genau diesen Ruf während des Shootings von uns zu geben. Und wusstet Ihr auch, das der Name Yucatan im Mayanischen bedeutet "Wir verstehen Eure/Deine Sprache nicht". So jedenfalls will es die Überlieferung als die ersten Eindringlinge oder besser Konquistatoren auf der Halbinsel an Land gingen und in ihrem Spanisch die Ureinwohner befragten. Die Maya antworteten darauf mit "Yuk ak katán". Die Spanier wiederum glaubten aber, das sei der Name der Halbinsel.

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Day 10 (June, 2 2009 - Tuesday)

Heute nun gilt es Abschied zu nehmen von unserem Paradise Maya Beach an der Caribic - ja von Mexico. Bei 25°C früh am Morgen um 6:30 am genießen wir noch einmal dieses so fantastische Ambiente in dieser Hotelanlage, bringen dann schon mal unser Bagage zum Rental Car, um anschließend noch einmal zu viert dieses außergewöhnliche Frühstück zu verköstigen. Dass die Welt -wie man so schön sagt- ein Dorf ist, beweist sich daran, dass wir beispielsweise ein Ehepaar aus der Nähe von Riesa in Sachsen während unseres Aufenthaltes kennen lernten. Nach dem Check out geht es mit unserem Car Richtung Cancun. Rich möchte zwar gern fahren, aber irgendwie hat er seine Glases, die er nur für das Autofahren benötigt, verlegt. Also setze ich mich hinter das Steuer und bewältige die etwa 120 Kilometer nordwärts. Die Abgabe unseres Rentcar bei Avis am Airport in Cancun gestaltet sich unproblematisch. Allerdings zeitmäßig hat man hier in Mexico im wahrsten Sinne des Wortes alle Zeit der Welt (aber das kennen wir ja schon von unseren Vacations in Spanien). Die Mentalitäten beider Länder scheinen wohl diesbezüglich nicht allzu weit auseinander zu liegen.

Nach einem relativ normalen Check in (inklusive Formular und Körpertemperaturmessung betreffs der Swine Flu) zu unserem Flug Number Five on this Trip starten wir pünktlich 12:10 pm mit einer Boing 737-700 (Flight Number 365 von Condinental Airlines) in Richtung Houston. Wir beiden sitzen im hinteren Teil der Maschine (mit Fensterplatz in Flugrichtung links), während Rich und Lisa dieses Mal recht weit vorn in Flugrichtung rechts Platz genommen haben. Dadurch haben wir während des Fluges kaum Blickkontakt zu einander. Über dem Golf von Mexico ereilen uns zum ersten Mal überhaupt während eines Fluges hintereinander drei recht heftige Turbolenzen. Während dieser wenigen Sekunden kam man sich wirklich vor wie auf einer Achterbahn. Das war schon eine Erfahrung die erahnen lässt, wie es wohl auf Flügen zugehen muss, wenn diese Momente von längerer Dauer sind. Vor uns saß ein amerikanisches Paar und der Mann begann sofort Stoßgebete von sich zu geben. Seine Partnerin allerdings beschwichtigte ihn sofort und sah das offenbar recht locker. Wie es Lisa in dem Moment erging, ist nicht überliefert!

Nach 2 Stunden 5 Minuten landen wir ganz sicher in Lisa's Heimatstadt. "Welcome to Houston" empfängt uns ein großes Banner. Dadurch, dass Rich und Lisa im Airplane ihre Seats viel weiter vorn hatten als wir, verlassen sie den Flieger damit auch um einiges eher. Als wir mit unserem Koffer, Rucksäcken, Handgepäck und Cowboy-Hats in Richtung Einreiseportal einbiegen, haut es uns fast um. Massen! Rich und Lisa stehen in der Schlange für Einheimische (und die ist bei weitem nicht so lang). Wir reihen uns in die Menschenmenge ein, die als Touristen und Ausländer in das gelobte Land einzureisen gewillt sind. Gnadenlose 1 ½ Stunden wird es dauern, bis wir die Borderline passiert haben werden. Rich und Lisa können wir nur per Gestikulieren und Zuwinken "kontaktieren". Die beiden hatten es bereits nach einer halben Stunde "geschafft". Wie sich viel später herausstellen sollte, konnten wir uns damit bei Lisa nicht einmal mehr richtig verabschieden. Sehr, sehr schade! Auf diesem Riesen-Airport gab es einfach keine Möglichkeit mehr, sich noch einmal mit Anstand für diese großartigen Tage, Eindrücke und Erlebnisse in Mexico bei Lisa zu bedanken.

Begünstigend in dieser Situation war lediglich, dass wir fast 4 Stunden Aufenthalt in Houston haben. Schon deshalb nahmen wir diese verdammt lange Wartezeit mit teilweise schwarzem Humor einfach hin. Was blieb uns auch anderes übrig. Nun stand uns (eigentlich automatisch - einen anderen Weg konnte man gar nicht nehmen) ein neuer Check in für den Flug Number Six nach Tucson bevor. Und wieder einmal ging das nicht ohne Problem bei mir ab. Obwohl ich alles, was ich bei mir trug, in die grau colorierten Kunststoffbehälter zum separaten Durchleuchtungscheck via Band gegeben hatte, schlug ständig der Sicherheitsdetektor beim Durchschreiten an. Ich wurde wieder und wieder zurückgeschickt. Aber das Ergebnis blieb dasselbe. Also wurde ich nunmehr durch einen freundlichen schwarzen Sicherheitsbeamten "persönlich gecheckt". Der sah das alles nicht so verbissen und fragte, woher ich komme und wohin des Weges ich sei. Na, von Mexico nach Tucson/ Ariziona. Er daraufhin: "Nice Trip, ha!". Klaro! Wisst Ihr, was die Ursache des ständig tönenden Sicherheitssignals war? Die Nieten an meinen Sommershorts. In Mexico hatten die beispielsweise keinen Pieps verursacht. Na ja, was soll`s! Als wir alles hinter uns hatten, hieß es sich zunächst orientieren, von welchem Gate denn der Anschlussflug nach Tucson abgeht. Unserer Meinung nach musste es ein ziemlich weiter Weg zu Fuß bis dahin sein und so nahmen wir -nach 1 ½ Stunden Beine in den Bauch stehen- einen mobilen Kofferservice in Form eines Elektrocars in Anspruch. Dabei müssen wir wohl auch irgendwie an Rich vorbeigefahren sein, der in einer der kleinen gastronomischen Einrichtungen auf uns wartete (wie er uns dann später zu verstehen gab). Per Zuruf im "Warterundell" der Einreise hatten wir uns noch Gate 45 als Treffpunkt zugerufen. Und genau dorthin waren wir unterwegs. Als wir dort ankamen, stellten wir fest, dass dieser Teil des Flughafens ziemlich abgelegen ist. Keine Gastronomie nichts - höchstens Toiletten. Also begaben wir uns wieder etwas zurück in Richtung Zentralflughafen. Da fiel uns eine kleine Bar mit Namen "Bunkhouse Cafè" auf. Hey, die kam uns gerade recht! Etwas durstig nach dem anstrengenden Stehen waren wir schon. Wir suchten uns einen Tisch, Marion nahm Platz und ich machte mich auf den Weg zum Tresen, um zwei amerikanischen Bier zu ordern. "Two Beer, please", ließ ich die Barkeeperin mit asiatischem Touch wissen. Kurz darauf reicht man mir ein Bier herüber und möchte abkassieren. Ich daraufhin "One more, please". In dem Moment schaut mich diese Asiatin so was von bad an und gibt mir verbal ziemlich giftig und eindeutig zu verstehen "One Beer for one People!!!". Wie bitte? Yes! Ich bekam tatsächlich nur eines und Marion musste sich ihr Bier selbst ordern gehen. What a "B(P)unkhouse Cafè"!!! Das Bier bewirkte zwar das, wofür wir es geordert hatten, nämlich unseren Durst zu löschen. Aber einen etwas bitteren Beigeschmack hatte es -in doppelter Hinsicht- nach dieser Begegnung der besonderen Art doch.

Zurück im "Wartesaal" für Flight Number 2836 von Condinental Airline mit einer Embraer RJ 140 war von Rich noch immer weit und breit nichts zu sehen. Wir nahmen natürlich an, dass er Lisa noch ein Stück des Weges begleitet hatte. Aber dem war nicht so. Auch er musste im Anschluss an die Einreise sofort durch das Check in für den Anschlussflug in seine Heimatstadt. Kurz vor Ultimo brachte es dann Tony, The Tiger angedreht! All Systems green! Wir können Richtung Tucson starten. Starting Time ist 5:55 pm und nach sauberem Flug und noch saubererer Landung we're um 6:35 pm back in Tucson (9 statt 7 Stunden [Houston] Zeitversatz zur Mitteleuropäischen Sommerzeit). Sehr schön!!! Der Check out in Tucson ist auch heute -obwohl noch relativ früh am Abend- so was von easy. Das macht all die anderen Erlebnisse sofort vergessen. Ab dem heutigen Tag haben wir nun unser eigenes Rental Car auch hier in den States. Die Abholung am Airport beim Autovermieter "Dollar" -gleich im Anschluss an unsere Ankunft- vollzieht sich ohne nennenswerte Probleme (geordert hatten wir online mit Kreditkartenbezahlung). Auch hier soll es wieder ein Car der Marke "Dodge" sein. Und wir sparen dadurch, dass Rich uns in den Tagen vor unserem Mexico-Trip chauffierte bzw. seinen Truck überließ, mindestens 150 bis 200 Dollar. Danke, Rich für diesen Freundschaftsdienst!

Nun aber zurück zu RICH's Gefilden und "unser" Guesthouse . Bei 100 °F Degrees (37,5 °C) -und das am Abend- gibt es nur eines: rein in den Rich'schen Pool! Herrlich! Ein Genuss! Unbeschreiblich! Um 10 pm streichen wir drei für heute die Segel! Sleep well!

Day 11 (June, 3 2009 - Wednesday)

Der neue Tag -back in our second Homebase Tucson- beginnt nun (heute 7 am) wieder mit unserem morgendlichen "Ritual": Swimming in the Pool! Heute strahlt die Sonne (wie fast immer in dieser Wüstenstadt) von einem wolkenlosen blauen Sky bei 103 °F (39,5°C) Degrees. Nachdem wir von Mexico aus keinen Kontakt zu unseren beiden Kids Helen und Marius hatten, wird erst einmal ausgiebig mit ihnen telefoniert. Das anschließende Frühstück (8:45 am) bei RICH genießen wir in all seinen Zügen - bewegen sich Menge und Kilokalorien mal wieder in überschaubaren Dimensionen. Marion hat derweil mit etwas Durchfall zu kämpfen. Das wiederum hält uns nicht ab, unseren heutigen Plan mit dem Besuch des Chiricahua National Monument in der Nähe von Willcox (etwa 80 Miles östlich von Tuscon) zu realisieren, das sich nur wenig entfernt von der Grenze zu New Mexico und auch sehr nah zu Mexico selbst befindet. Entlang der I (Interstate) 10 fahren wir zunächst bis Benson, um dort einen kurzen Stopp einzulegen. Dann geht es weiter bis ins besagte Willcox, von wo aus noch etwa 20 Miles in südöstlicher Richtung zu bewältigen sind. Gegen 12:30 pm erreichen wir dann das National Monument. Zunächst fragen wir uns, what's this? Denn vor uns erstrecken sich zunächst scheinbar simple Mountains. Als wir jedoch über den 8 Meilen langen Canyon Scenic Drive mit unserem Rental Car "eintauchen" und zu Fuß Teile davon beschreiten, wandelt sich die Eingangserkenntnis in ein erstauntes Wow!!! Denn vor uns erschließt sich eine Märchenwelt von außergewöhnlichen Felsskulpturen, die nicht von Menschenhand sondern über Millionen von Jahren von Naturkräften geformt wurden. Dieses Felsmonument wurde deshalb von den hier damals ansässigen Chiricahua-Apachen völlig zurecht als "Wonderland of Rocks" bezeichnet. Es besteht aus aufgetürmten Zinnen, massiven Steinsäulen und riesigen Balancefelsen, die Tausende von Tonnen wiegen und auf kleineren Felssockeln balancieren. Im Herzen dieses Gebietes kann man Hunderte von diesen Felsgebilden bewundern. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, um aus besonders auffälligen Gebilden deren Namensgebung nachzuvollziehen: Duck on the Rock, Totempfahl, Balanced Rock, China Boy, Punch and Judy, Pinnacle Balanced Rock, Organ Pipes oder Sea Captain. Auch die Visitpoints tragen beeindruckende Namen: Massai, Echo Canyon, Sugarloaf oder Inspiration. Ein wirklich wahrer Ort der Besinnung und Stille! Einmalig schön und von beeindruckender Nachhaltigkeit! Hinzu kommt außerdem, dass dieses Chiricahuagebirge an der Kreuzung von zwei Wüsten - der Sonora und der Chihuahua und zweier Bergketten - Rocky Mountains und Sierra Madre liegt. Deshalb finden sich hier vor allem Tier- und Pflanzenarten aus allen vier Gebieten wieder.

Wusstet Ihr schon, dass vor etwa 27 Millionen Jahren ein massiver Vulkanausbruch in dieser Gegend -tausendmal größer als der Ausbruch des Mt. St. Helen 1980- zu dieser "Landschaftumbildung" führte? Er bedeckte die Gegend mit seiner glühheißen Asche bis in 800 Meter Tiefe. Diese Asche kühlte ab und erhärtete zu einer dicken Vulkangesteinschicht Das Chiricahuagebirge entwickelte sich aus dem Anheben des Gesteins. Anschließend meiselten die Meister der Erosion -Wasser, Wind und Eis- die seltsamsten Gebilde aus dem Gestein. Diese faszierend erodierten Felsformen sind es, die den Reiz dieser Gegend ausmachen.

Und wusstet Ihr auch schon, dass von diesen Bergen aus der berühmte Apachen-Häuptling Geronimo die Angriffe gegen die unaufhaltsam vordringende Welle der Pioniere führte? Ihr Widerstand konnte jedoch die Besiedlung lediglich verlangsamen, aber nicht verhindern. Als sich Geronimo's Truppe 1886 letztlich ergab, änderte sich auch das Leben in dieser Gegend.

Wir hätten uns noch stundenlang hier aufhalten und verzücken können. Aber die Zeit eines Tages ist nun mal leider begrenzt und so begaben wir uns nach etwas über 3 Stunden Verweildauer an diesem Ort der Faszination wieder auf die Rückfahrt. Nicht aber um auf etwa halber Strecke -am schon auf der Hinfahrt auf sich aufmerksam machenden Texas (!) Canyon direkt an der I 10- nochmals einen Halt einzulegen. Auch hier findet man scheinbar von Menschenhand willkürlich angeordnete oder übereinander geschichtete Rocks. Was diese (mitunter so unberechenbare) Nature so alles kann! Welch gestalterische Fähigkeiten und anmutende Kreationen! Klein, aber sehr fein!

Etwas Hunger verspürend legen wir nochmals einen Stopp in Benson for a little Lunch ein. Da wir auch unseren Frigerator im Guesthouse nach unserer Abwesenheit in Mexico auffüllen möchten, entschließen wir uns in Tucson dann noch für ein Kurz-Shopping. Gegen 7:30 pm (kurz vor Einbrechen der Dunkelheit) kehren wir zurück in RICH's Anwesen und genießen mit ihm gemeinsam die letzten Stunden des Tages bei a little Small Talk am Pool. Was für ein herrlicher Tag!

Day 12 (June, 4 2009 - Thursday)

Den heutigen Tag betrachten wir als Relax-Day. Bei leicht bewölktem Himmel und einem Temperaturverlauf von morgens (7 am) bei 24 °C, 10 am bei 35 °C, 11 am bei 38,5 °C und 4:30 pm bei 38,5 °C (102 °F) lassen wir es heute mal gelassen angehen. In aller Ruhe und Gemütlichkeit gibt es heute gegen 8 am Frühstück und danach begeben wir uns gegen 11 am per Rental Car an einen unserer heimlichen Lieblingsorte: der Sonoran Desert im Saguaro National Park unweit von Tucson. Wir wählen auch hier eine von uns beim letzten Besuch noch nicht genommene Route. Und sind erstaunt, was sich aus dieser neu gewonnenen Perspektive auch an Neuem noch in dieser herrlichen Landschaft erschließt. Besonders beeindruckend war für uns der Sound der Desert. Rings um uns herum zirpst allerlei Getier, das darin mündet, dass dieser Sound in wahrer Stereo-Qualität zunächst von links über die Mitte nach rechts wandert. Das ist regelrecht verzückend. Trotz Hitze gelingt es uns über 5 ½ Stunden an den unterschiedlichsten Stellen die Faszination Wüste zu verinnerlichen und regelrecht in uns aufzusaugen.

An solchen Tagen ist man natürlich sehr froh, wenn einen anschließend ab 4:30 pm ein Bad im hauseigenen Swimming Pool erwartet. Diese Abkühlung und das anschließende Relaxen tun gut und lassen die teilweise schweißtreibenden Aktivitäten der Stunden zuvor in noch schönerem Glanz erstrahlen.

Für den heutigen Abend steht nun ein weiteres (komplettes) Konzert auf unserem kulturellen Plan während unseres Trips. Rich brachte den "Geheimtipp" dafür mit, denn im wöchentlichen Programmheft "Tucson Weekly" ist das Konzert nicht aufgeführt. Er selbst ist jedoch ein klein wenig ignorant, was die Konzerte anderer Tucson-Acts betrifft. Und so werden heute Abend nur Marion und ich KEVIN PAKULIS sehen. Rich selbst war es, der Kevin's nunmehr vorletztes (10-Track)-Album "Mockingbird Radio" (2007) auf San Jacinto Records veröffentlichte. Allerdings wissen Rich und Kevin auch, dass es mittlerweile immer schwieriger wird, wirtschaftlich erträgliche Einheiten zu verkaufen. Und so endete wohl die musikalische "Ehe" bereits wieder mit diesem Album. Jedoch -und das sei an dieser Stelle angemerkt- würde Rich keinen Act unter Vertrag nehmen, von dem er nicht überzeugt sei. Denn, wer dieses Album möglicherweise schon einmal gehört hat, der wird begeistert sein. KEVIN PAKULIS ist ein begnadeter SingerSongWriter, der in seinen Songs starke politische Akzente setzt. Und jenen KEVIN PAKULIS durften wir heute Abend mit seinem musikalischen Partner Larry Lee Lerma live erleben. Das Konzert fand sozusagen im Biergarten des bzw. vor dem Club Congress statt. Bei solchen Temperaturen natürlich geradezu einladend. Zumal es mit CC-Technikus und unserem wahrhaften Friend Kennie Andree endlich ein Wiedersehen gibt. Den Bart und auch die Haupthaarlänge stark gestutzt, tritt uns Ken voller Freude entgegen. Na klar, Du weißt doch, das beruht auf purer Gegenseitigkeit. Als wir eintrafen war Ken noch voll beschäftigt, die Technik für Kevin und Larry Lee aufzubauen und in Gang zu setzen. Es war irgendwie trollig Ken dabei zuzusehen. Voll auf seine Work fixiert, hoch konzentriert, manchmal kleine Selbstgespräche führend - auch so kennt und schätzt man ihn. Derweil ist von den beiden Acts noch wenig sehen. Allerdings dauert es auch nicht lange und sie erscheinen mit ihren Arbeitsmitteln und beginnen wiederum parallel zu Ken mit ihrem Aufbau. Wir nutzen die passende Gelegenheit, um mit beiden kurz ins Gespräch zu kommen. Und wie immer sind unsere Gegenüber hier in den Staaten regelrecht außer Rand und Band, als sie erfahren woher wir kommen und wessen Fanclub wir repräsentieren. Diese Begegnungen sind immer geleitet von großer Herzlichkeit und gegenseitiger Zuneigung. Einmalig!

KEVIN PAKULIS (acc-g; ld-voc) und LARRY LEE LERMA (bg; backgr-voc) beginnen ihren Gig zu einer wahrhaften Traumzeit um 7.45 (!!!) pm und spielen zunächst ein erstes einstündiges Set. Das dabei die besinnliche Atmosphäre zweimal von den unmittelbar vorbeifahrenden und laut hupenden Trains des Trailway (das kannte ich noch von 2005 beim 20th Century Club Congress-Ereignis) erheblich gestört wurde, tat dem Verlauf des Konzerts keinerlei Abbruch. Ganz im Gegenteil! Kevin band diese unverhofft auftretende Geräuschkulisse geschickt in die jeweiligen Songs mit ein. Allerdings fand all das eben auch vor vielleicht nur 25 bis 30 Leuten statt. Die Gage wiederum beruht auf purer Freiwilligkeit und wird selbstredend in ein dafür bereitstehendes Behältnis entrichtet. Nach einer halbstündigen Pause erweitern die beiden ihre Performance um eine weitere ¾ Stunde. Überraschenderweise tauchen zum second Part Brian Flagg und Pancho (ja die beiden vom Casa Maria Soup/Food Kitchen) auf. Kaum hatten sie uns entdeckt, schon saßen sie an unserem Tisch. Welch eine Ehre! Und besonders Brian hatte mächtig Fun an den politischen Inhalten der Songs von Kevin. Übrigens verfügt auch das neue -2008 veröffentlichte- selftitled Album ("Kevin Pakulis and Larry Lee Lerma") über 10 Tracks. Wurde aber auf keinem Label veröffentlicht und ist dadurch "nur" als Konzertofferte zu erwerben. Noch schnell ein Foto im berühmten "Tap Room" im CC (von Kennie) geschossen, in dem sich schon ganz andere "Kaliber" wie beispielsweise Calexico ablichten ließen. Gegen 10 pm (welch christliche Zeit für einen Tagesausklang) verlassen wir beseelt und zufrieden die heiligen Hallen des Club Congress. Danke Kevin und Larry Lee für diesen besinnlichen Konzertabend!

Day 13 (June, 5 2009 - Friday)

Wir waking up gegen 7 Uhr in the Morning, nutzen nochmal RICH's herrlichen Pool (denn übermorgen wollen wir noch einmal auf Tour gehen) und sind für 8 Uhr bei RICH zum Breakfast vereinbart. Da Marion noch immer etwas an Darmproblemen leidet, (nein, nein - keine Swine Flu!) konsultiert RICH seinen Brother in Law Greg Robertson (der Ehemann seiner Schwester Liz [eigentlich Elizabeth], die wiederum bei ihrem Gatten Sprechstundenhilfe in dessen Praxis ist) -einen angesehenen Arzt hier in in Tucson. Etwa 4 Stunden später können wir in der Supermarktkette "Walgreens" mit angeschlossener Apotheke etwas Antibiotika abholen - natürlich rezeptpflichtig und auf RICH verschrieben. Binnen weniger Stunden wird sichdaraufhin Marion's kleines gesundheitliches Missgeschick sofort verbessern. Thanks so lot, RICH! Zwischendurch versüßen wir uns den Vormittag noch mit Relaxen und Swimming am und im Pool und nehmen uns die Zeit, uns mal wieder etwas Lektüre zu Gemüte zu führen. Das tut wirklich gut!

Für 12:45 pm haben wir drei uns dann am University Boulevard in der "Paradiso Bar & Lunch" für ein kleines selbiges vereinbart. Hier befindet sich sozusagen das "Epi-Zentrum" der University of Arizona. Allerdings ist hier logischerweise erst ab dem Abend richtig was los. Gegen 2:30 pm -back in the Guesthouse- faulenzen wir heute mal weiter. Ab und zu kommt RICH mal um die Ecke geschaut oder entert per Kopfsprung gleich mal seinen Pool. Alles völlig unkompliziert. Einmal jedoch kommt RICH ziemlich aufgeregt wieder zurück und gibt nur diesen einen Satz von sich: "This Mexican Fucker fucked up all everything!" Was war passiert? RICH beschäftigt schon seit dem er allein hier wohnt zeitweise je nach Bedarf einen älteren symphatischen Mexikaner, der für ihn -auch während seiner Ortsabwesenheiten- kleine Arbeiten im Außengelände verrichtet. Und an diesem Tag hatte er die Aufgabe, das Wasserversorgungssystem, dass die zahlreichen kleinen und großen Pflanzen und Kakteen auf RICH's Grundstück mit Wasser versorgt (hierfür wurde beim Bau vom Vormieter direkt eine separate Bewässerungsanlage auf dem Grundstück verlegt) mal wieder so instandzusetzen, dass aus allen Endstücken Wasser austritt und sich an die Wurzeln der besagten Pflanzen ergießt. Und da hatte er wohl bei seinen Grabungen auch die Hauptwasserleitung von RICH's Haus mit gecutet, so dass der zunächst im Trockenen stand (das Guesthouse war davon nicht betroffen). Ihr könnt Euch vorstellen, wie wir drei erst einmal abgelacht haben, als RICH mit diesem Satz (in seiner typischen Art) um die Ecke bog - nicht ohne anschließend hinzuzufügen, dass das ein very good Guy sei (übrigens handelte ich drei Tage zuvor ähnlich. RICH hatte für unsere Rückkehr von Mexico nach Tucson wieder Ralph -seinen Ex-Schwiegervater- zum Airport bestellt. Als ich das mitbekam, gab ich RICH zu verstehen, .dass wir Ralph gar nicht bemühen müssen, da wir doch unser Rental Car abholen können. Merkte aber, dass ich diese Aussage etwas sehr direkt gewählt hatte und fügte schnell hinzu "but Ralph is a very good guy!"- ich hatte die Kurve also gerade noch bekommen!) Allerdings war die Aufregung auch relativ schnell wieder verflogen, denn etwa eine Stunde später war alles wieder in bester Ordnung.

Für 5 Uhr am frühen Abend waren wir nun zu dritt bei Pancho vom Casa Maria Soup/Food Kitchen eingeladen. Er bewohnt ein -von außen wirkend- recht einfaches Haus in der S. Chrysler Avenue. Ob ihr es glaubt oder nicht -auch hier werden wir wieder wie "Staatsgäste" empfangen - mit großer Herzlichkeit, ehrlicher Freude und gegenseitiger Bewunderung, Als wir Pancho's "Heilige Hallen" betreten, fällt sofort auf, dass dieser alleinstehende -1941 geborene- Amerikaner mexikanischer Abstammung ein Raumordnungssystem hat, das wahrlich beeindruckend ist. Wie der Mann selbst - von ziemlicher europäischer Größe und Statur (im Vergleich zum Urmexikaner) und äußerst symphatisch mit ergrautem langem Haupthaar und weißem Kinnbart. Und Pancho ist ein Artist! Und was für einer! Im Rahmen seiner Rasquacho Studies (in seinem Haus) hat er zahlreiche politischeThemen und Ereignisse in einer Art Vitrinen eingebettet, die er in liebevoller Kleinarbeit aus Gegenständen, die andere achtlos wegwerfen oder entsorgen, selbst gestaltet . Untermalt mit selbstgesprochenen Texten und Melodien prangert er beispielsweise das System der Ex-Bush-Administration an, thematisiert die systematische Unterdrückung und Diskriminierung der Mexikaner in Arizona oder stellt in bewegender Art und Weise die Strapazen der illegalen mexikanischen Einwanderer dar, die letztlich vielfach im jämmerlichen Tod in der Desert enden. Aber auch so manch anderem Thema widmet er sich. Selbst unter Studenten hat sich sein Engagement herumgesprochen. Dieser Mann ist erstaunlich und sehr bewunderswert. Und auch als Koch ist er unschlagbar - ganz lecker! Übrigens planen Pancho im Rahmen seines Teatro Rasquacho und RICH ein gemeinsames Projekt, dass allerdings lokal und zeitlich begrenzt sein wird. A very amazing political Activist!!! Danke, Pancho, das war sehr sehr beeindruckend! Wir verlassen voller Bewunderung und schwer beeindruckt, aber auch nachdenklich diesen von außen so unscheinbaren Ort gegen 7:30 pm.

Denn heute abend ist einmal mehr Konzertaktionismus angesagt. Im Club Congress wird Jonathan Richman ( ld-voc; acc-g) in Begleitung von Tom Larkins (dr) gastieren. Ja, genau jener Tom Larkins, mit dem RICH und Barry "The Fish" Melton 2007 "Duel In The Desert" einspielten. Als wir ankamen, spielte bereits deren Support mit Namen "The Fineline" -eine crazy US-Punkband bestehend aus zwei Damen und zwei Herren- vor doch schon recht gut gefülltem Hause. Natürlich trafen wir Kennie wieder und sahen auch Gene Ruley, der Mitglied von "Little Sisters Of The Poor" ist, jenem Freizeitprojekt von Dave Slutes, Ken Andree und Winston Watson. Von ersterem war auch heute weit und breit nichts zu sehen und letzterer befindet sich -nach Aussagen von RICH- im Urlaub. Nachdem "The Fineliner" das Auditorium gerockt haben, ist einmal mehr Ken gefragt. Aber das einzige, was er an diesem Abend on Stage platzieren wird, ist ein Mikrofonständer mit -klar- Mikrofon. Mehr nicht! Keine Amps keine Stagemonitore! Das Drumkit zieht -auf einem kleinen Teppich platziert- Mr. Larkins höchstselbst in die Bühnenmitte. Mhh! Derweil füllt sich der Club Congress weiter. Etwa 100 bis 125 -mitunter auffallend "mit den Hufen scharrende"- Visitors erwarten recht ungeduldig den Mainact des heutigen Abends. Vorweg sollte von uns noch angemerkt werden, dass wir lediglich den Namen Jonathan Richman kannten - nicht aber dessen Musik! Gegen 9 pm betritt nun ein relativ kleiner Mann mittleren Alters die Tage ... und wird von dem Zeitpunkt an regelrecht frenetisch gefeiert (das Publikum bewegt sich in der Altersskala von jung bis alt). Als er dann mit seiner Akustikgitarre teils karibische Rhythmen als auch kargen Folkrock präsentiert und untermalte dies mit ziemlich simplen Gesangspartien. Mir war sofort klar, dass wird nicht der Abend, der uns vom Hocker reisst (obwohl wir standen). Aber die Ami's fuhren auf den 1951 Geborenen (im Rocklexikon als kauzig charakterisierten) völlig ab. Scheinbar ist Mr. Richman (RICH wird ihn nach unserer Rückkehr als "boring" [langweil´ig/lästig] bezeichnen) wahrlich Kult hierzulande.. Und dann sein Storytelling zwischen den Songs! Nichts für uns. Einzig das schleppende Drumplay von Tom Larkins gefällt. Reicht in der Summe aber nicht aus, um uns zu überzeugen. Nach 3 oder 4 Songs verlassen wir den sonst so empirisch wirkenden Club Congress, zumal die Luft heute erdrückend schwül und richtig unangenehm ist. Kein Wunder! Denn bereits um 7 am messe ich an diesem Freitag 29°C und um 3:30 pm ganze 34°C!

Im gleich gegenüber liegenden "Rialto Theatre" spielen bzw. spielten heute die "Atomic Punks" - eine Van Halen Coverband. Sieht so aus, dass mancher Besucher an diesem Abend gleich zwei Konzertangebote wahrnehmen konnte. An dem sehr gut gefüllten Parkplatz jedenfalls konnte man bestens ablesen, dass die Americans wohl gleichermaßen auf beide Musikarten stehen. Mit RICH relaxen und small talken wir noch ein Stündchen am Pool - bevor es dann heißt, zu Bett zu gehen.

Day 14 (June, 6 2009 - Saturday)

Der heutige Tag beginnt (wie nicht anders gewohnt) sonnig und mit an einer Hand abzählbarer harmloser Wölkchen. Sie verdecken später -zumindest für Sekunden Schatten spendend- mal den Planeten Sonne. Getrieben von dieser unglaublich positiven Energiefülle springt man mir nichts dir nichts aus den Federn und möchte nur eines: genießen, genießen, genießen! Und dann erwartet uns auch noch eine Vollmondnacht! Was will man eigentlich mehr! Doch ein wenig später als sonst (es ist schließlich Samstag) wird heute der all morgendlich so verführerische Pool erobert, um uns anschließend gegen 10 am bei RICH zum Breakfast zu treffen.

Heute nun -endlich- werden wir auch Stefan George treffen. Denn im 17th Street Market in der Nähe downtown Tucson findet regelmäßig an Samstagen um die Mittagszeit eine Art musikalischer Live-Frühschoppen statt. Und das for free, für lau, for nothing! Vielleicht sollte man erwähnen, dass dieser 17th Street Market -in einer Art Gewerbegebiet gelegen- eigentlich Waren des täglichen Bedarfs anbietet. In seinen Ausmaßen jedoch einer großen Lagerhalle gleicht und über eine ziemlich große Musik-Abteilung verfügt. Als Marion und ich dort ankommen, ist von Stefan weit und breit noch nichts zu sehen. Also nutzen wir die Zeit, um die zahlreich gefüllten CD-Regale insbesondere nach local Stuff zu durchforsten. Was sollen wir Euch sagen: hier werden wir aber so was von fündig! Das lange gesuchte Gesamtwerk von Rainer Ptacek (Rainer & Das Combo) findet sich hier genauso wie alle bisherigen Veröffentlichungen von Stefan George in unterschiedlichsten Formationen, aber auch Al Perry oder das neueste Werk von den New Riders of the Purple Sage. Auch wenn hier preislich alles etwas expensiver ist, hier findet das Arizonan Rock Herz fast alles, was man halt so musikalisch begehrt! Trotz 10% aushandeltem Rabatt verlassen wir den Laden zunächst mit der stolzen Summe von 300 $!!! Okay, man ist ja nicht so sehr oft hier und dieses Fachgeschäft bietet zig-fach mehr als beispielsweise ZIA Records am Speedway Blv.

Zurück, treffen nun auch nach und nach und in völliger Gelassenheit die musikalischen Acts dieses Vormittags ein (wie sie später auch eingestehen, zu einer unwirtlichen Zeit für Musiker). Unter ihnen sind auch Stefan und sein Wife Lavinia White. Speziell Stefan kann es gar nicht glauben, dass wir mal wieder in Tucson weilen und ist sehr erfreut ob unseres Wiedersehens. Ganz unsererseits, lieber Stefan! Überraschung gelungen! Natürlich haben wir auch ein Exemplar des Tribute-Albums "RICH HOPKINS: The Godfather Of Desert Rock" mit dabei, dass wir Stefan in aller Form überreichen und der sehr gern unser eigenes Exemplar persönlich signiert. Zu unserer Überraschung taucht auch der gerade oben namentlich erwähnte Al Perry -eine old Tucson Legende und Booking Partner von Dave Slutes im Hotel Congress- auf. Denn in der Ankündigung in der "Tucson Weekly" ist lediglich Stefan benannt. Auch Al kann sich -wenn auch etwas vage- an meine bisherigen Besuche in Tucson erinnern und so kommt es zwischen uns beiden zum freundschaftlichen Handshake und natürlich auch a little bit small Talk. Gegen 11:30 am legen zunächst Stefan George & The Fellow Travers in der Besetzung Stefan (ld-voc, g, slide,g, acc-g), Lavinia White (backgr voc), Earl Edmondson (mandolin, backgr voc, ld-voc) und Neil Harry (pedal steel) los. Und das vor vielleicht 15 bis 20 -wenn auch marktbedingt- wechselnden Besuchern. Egal! Just vor Fun! Nach Stefan & Band spielen dann Al Perry (acc-g, ld-voc) und Neil Harry (pedal steel) gemeinsam. Anschließend hat Earl Edmondson (acc-g, ld-voc) seinen Solo-Auftritt um wiederum von einem jungen Local Act namens Sebastian vor zwei Songs abgelöst zu werden. Seine Fortsetzung findet das Ganze mit dem Auftritt der Band "Way Out West" in der Besetzung Stefan George (slide-g; ld-voc), Tom Poley (acc-g; ld-voc), Emmy Creigh (acc-g; ld-voc; backgr voc), Slim Post (b), Earl Edmondson (mandolin, backgr voc) und zeitweise Lavinia White (backgr voc). Und uns gefällt dieser musical High Noon so gut, dass wir sage und schreibe 3 Stunden verweilen (und da ist noch nicht einmal the End von der Veranstaltung erreicht). So beschwingt und Country & Western-betört sind wir bisher kaum durchgestartet. Großartig, Guys! Danke auch an Frank Sanzo, den Manager vom 17th Street Guitars & World Music (so heißt der Laden richtig) - und wie kann es anders sein - in der E. 17th Street gelegen.

Anschließend geht's heute mal für eine Stunde in den "Buffalo Exchanced" am Speedway Boulevard, einem Shop für new and second Hand Ware. Schließlich möchte Marion ihren Shopping-Gutschein von RICH und Lisa nicht uneingelöst lassen. Danach relaxen wir gemeinsam mit RICH noch für ein reichliches Stündchen am Pool, um dann gegen 6:45 pm zu unserem nächsten Konzert aufzubrechen. Wir fahren dazu 20 Miles in Richtung West nach Robles Junction, denn hier spielt in Fred's Arena (Steakhouse & Saloon) Chuck Maultsby & his Old Band. Wem Chuck nichts sagt, der sei darauf hingewiesen, dass dieser RICH's Album "The Horse I Rode In On" gesanglich leicht mitveredelt hat. Übrigens hatte ich Chuck via MySpace kurz nach dem Erscheinen von "The Horse I Rode In On" mal kontaktiert. Er scheint ein ziemlicher Spaßvogel zu sein und schrieb mir, dass er immer noch auf das versprochene Bier von RICH für seinen Freundschaftsdienst warte. Marion und ich malten uns während der Fahrt dorthin schon aus, was Chuck möglicherweise für Augen macht, wenn wir ihm anstelle von RICH das Bier reichen. Aber ... wir finden in dieser verlassenen Gegend und in der Dunkelheit diese dammed Fred's Arena nicht. Man muss sich das vielleicht so vorstellen: Mitten in der Wüste liegt dieses Nest und entlang staubiger Straßen fährt man an einigen Ranchs vorbei. Es findet sich keine Menschenseele, um vielleicht fragen zu können und so etwas ähnlichem wie einer "Arena" geschweige denn einem Steakhouse begegnen wir auch nicht. Was hilft's! Wir brechen die Mission Chuck Maultsby schweren Herzens ab!

Wir kehren zurück nach Tucson und erinnern uns an das Studentenviertel am University Boulevard. Im gut frequentierten Restaurant "Frog & Firkin" findet sich auch noch ein 2-Personen-Tisch "sozusagen open Air" und so genießen wir bei Live-Music, frischen Salattellern, Bier und Wein den herrlichen Vollmond eben von dieser Stelle aus. Apropos Live-Music: Die Band, die im "Frog & Firkin" for free spielt, heißt Titan Valley und einer ihrer Probanten ist Earl Edmondson. Ja, genau dieser Earl, der am Mittag schon im 17th Street Market zu Gange war. Und ... er "identifiziert" uns sofort und zeigt das mit einem freudigen Lächeln und herzlichem Grüßen, während er sein Instrument weiterhin intensiv bearbeitet. Toller Typ und vor allem musikalisch sehr breit gefächert agierend!

Mit einem Bummel entlang des University Blv. beschließen wir diesen sehr angenehmen und erlebnisreichen Tag. Erstaunen lässt uns sogar noch die Tatsache, dass an dieser Stelle von Tucson noch eine kurzes Stück Straßenbahnlinie vorhanden ist. Um diese Zeit fährt dann eine einzelne Bahn diesen Streckenabschnitt sehr zur Freude aller hin und her und gehört damit zu einer der Attraktionen dieser Stadt.

Ach ja, als wir gegen 10:30 pm zurück im Gästehaus sind, heißt es noch ein Suitcase packen, denn morgen geht es noch mal für ein paar Tage quer durch Arizona. Die Vorfreude darauf lässt uns schnell einschlafen.

Day 15 (June, 7 2009 - Sunday)

Heute nun werden wir uns noch einmal auf einen 4-Tage-Trip quer durch Arizona begeben. Dazu heißt es etwas früher aufzustehen und nach einem small Breakfast bei und mit RICH starten wir unsere Tour. Bye, bye RICH! Bis bald! Eingefügt werden soll an dieser Stelle noch ein kleines Erlebnis am Morgen, das kaum besser zu unserem Urlaub hier passt. Wenn wir im Guesthouse sind läuft immer über eine kleine Anlage "Classic Rock", einer Radio-Station in Arizona, die lokale Studios betreibt. Ein solches auch in Tucson und um 6:55 am spielt man die Beatles mit "Get back". Normalerweise dudelt ja Musik eigentlich so nebenbei und man hört nur mit halbem Ohr hin. Nicht aber bei diesem Song! Denn als plötzlich Paul McCartney die Textzeile "Jojo was a man who thought he was a loner - But he knew it wouldn't last.- Jojo left his home in Tucson, Arizona - For some california grass. - Get back, get back ..." singt, schauen sich Marion und ich uns ziemlich beseelt an und stimmen darin überein, dass dieser Tag nicht besser beginnen kann. RICH erzählt uns später beim Frühstück, als wir ihm von unserem morgendlichen Erlebnis berichten, dass Macca hier in Tucson wohnte, als Linda Eastman (später Mrs. McCartney) hier an der University Of Arizona studierte. Macca hat auch heute noch ein Haus hier in der City. Nunmehr wird auch klar, warum Macca auch als berühmter Einwohner von Tucson (neben RICH u.a.) bei Wikipedia geführt wird (im Nachhinein erinnerte ich mich natürlich an den Text, aber präsent war das eben nicht mehr).

Bei sehr erträglichen 20°C und (wie fast immer ausnahmslos) wolkenlosem Himmel starten wir zu unserer North/East/West-Arizonan-Tour. Entlang der Road "Arizona 77" führt uns unser Weg über Oracle Junction, Mammoth, Winkelman (was für Namen) bis zunächst nach Globe. Von hier aus geht es weiter (diese Straße trägt die Doppel- Bezeichnung " U.S. 60" und "Arizona 77") in Richtung Show Low. Zwischen Globe und Carizzo passieren wir den herrlichen Salt Lake Canyon mit seiner höchsten Erhebung - dem Aztec Peak mit fast 2.350 Metern Höhe, Beide liegen im Gebiet der White Mountain Apache Reservation und die Road schlängelt sich sowas von beeindruckend hinunter bis fast zum Flussbett des Salt River und anschließend wieder nach oben. Fantastische "Einblicke" in noch schönere Schluchten gereichen uns beiden zu einem ersten Highlight an diesem Tag. Nun aber weiter, denn unser Tagesziel ist ein anderes. In Show Low teilen sich die "U.S. 60"und die "Arizona 77" wieder. Unser Weg führt weiter entlang der "Arizona 77" über Snowflake bis nach Holbrook. Nach 5 1/2 Stunden und mehr als 400 km (etwa 250 Miles) sind wir unserem Tagesziel nun sehr nahe: der Painted Desert und dem Petrified Forest National Park. Schnell noch ein Motel gesucht und gebucht ... und weiter geht's.

Die Painted Desert ist ein Wüstengebiet auf dem Colorado-Plateau. Sie liegt auf etwa 1800 Höhenmetern und im Petrified Forest Nationalpark liegen ausgedehnte Fundstätten von verkieseltem Holz, daher der Name "Versteinerter Wald". Da sich der Hauteingang zum Nationalpark im Norden in der Painted Desert Area befindet, entscheiden wir uns zunächst für den Petrified Forest (was im Nachhinein goldrichtig [im wahrsten Sinne des Wortes] war) und fahren südwärts entlang der etwa 20 Meilen (über 30 km) langen Straße, die beide Teile des Nationalparkes verbindet und die "I [Interstate) 40" quert.

Wusstet Ihr schon, dass vor etwa 200 Millionen Jahren in dieser Region ein bis zu 70 Meter (!) hoher Feuchtwald wuchs. Vulkanausbrüche ließen die Bäume unter Asche verschwinden. Die Stämme versteinerten unter Druck, Luftabschluss und dem Einfluss von silikathaltigem Grundwasser. Sehr viel später einsetzende tektonische Bewegungen in der Erdkruste hoben die Landoberfläche heraus, die dabei auftretenden Spannungen innerhalb der Gesteinsschichten ließen die Stämme zerbrechen. Die nun jetzt verstärkt einsetzende Erosion durch Wind und Wasser trug nach und nach die Schichten der Sedimente ab und legte so die versteinerten Baumstämme wieder frei.

Was sich einem hier bietet, kann beindruckender kaum sein. Versteinerte Stämme und Wurzeln im Durchmesser von bis zu 1 bzw. 1,50 Meter, durchzogen mit den herrlichsten Farbstrukturen lassen erahnen, welche Baum-Giganten hier einmal gewachsen sein müssen. Eigentlich kann man das gar nicht mit Worten beschreiben. Wir glauben, dass unsere Fotos eine viel deutlichere Sprache sprechen.

Nun wieder nordwärts fahrend besichtigen wir (so ziemlich in der Mitte des Parks gelegen) die Puerco Indian Ruins aus dem 11. Jahrhundert - einem Indian Pueblo (Dorf), von dem noch die Siedlungsreste zu sehen sind. Alte Felsritzzeichnungen -sogenannte Petroglyphen- sind besonders zu bewundern. Auf unserer´Weiterfahrt kommen uns auch zwei Gabelböcke zu Gesicht, wir beoachten einen endlos langen Zug auf dem legendären Santa Fe Trail und können sogar die Entstehung eines "Mini"-Wirbelwindes verfolgen, der "förmlich" in Windeseile und ziemlich viel Sand aufwirbelnd vor unserem Rental Car vorbeizieht. Nun erreichen wir wieder den Teil der Painted Desert. Was sich uns hier erschließt, kann nur als einmalig schön umschrieben werden. An jedem Viewpoint halten wir an und können -bedingt durch die fortgeschrittene Tageszeit- nahezu alles allein genießen. Denn es sind kaum noch Besucher in dieser Area. Das trockene Wüstengebiet beeindruckt besonders durch die vielen Farben, die diese Landschaft entfaltet. Wie mit dem Lineal gezogen, erscheinen die übereinander liegenden und in den unerschiedlichsten Farben colorierten (grau, blau, violett, grün, weiß, rot, rosa, gelb und braun) Gesteinsschichten. Das eigentliche Highlight ist jedoch der Sunset in der Painted Desert. Jetzt treten die genannten Farbtöne mit solch energetischer Kraft hervor -alles zusätzlich in einen gleisenden Goldton eintauchend-, dass man gar nicht genug davon bekommen kann. Wir haben die offizielle Öffnungszeit längst überschritten und werden durch die Präsenz der Parkscouts höflich auf das Ende des Besuchstages hingewiesen. Danke Nature for this so fantastic Portraits!

Wusstet Ihr schon, dass die vielfältigen Farben der Painted Desert die ersten spanischen Entdecker bereits um 1540 veranlassten, das Gebiet als El Desierto Pintado zu bezeichnen. 1864 erklärte John Strong Newberry die Übertragung des spanischen Namens ins Englische als heutige offizielle Bezeichnung. Der Südwestteil der Navajo Indian Reservation gehört ebenfalls zur Painted Desert.

Gegen 8 pm sind wir zurück im "Americas Best Inn" (52$) in Holbrook und lassen diesen beeindruckenden Tag einfach noch einmal im Hotelroom Revue passieren, denn ansonsten scheint in diesem "Nest" nicht viel los zu sein. Was aber auch eigentlich gar nicht stört! Übrigens temperaturseitig hat sich im Vergleich zu Tucson heute früh nichts getan. Hier haben wir um 7:30 pm "ganze" 21°C (oh, wie sind wir doch verwöhnt!) bei leicht bewölktem Himmel - allerdings sind wir eben auch 1.100 Meter höher als in Tucson.

Day 16 (June, 8 2009 - Monday)

Als wir im Motel zu Holbrook früh am Morgen um 7 am erwachen, zeigt unser mitgeführtes Thermometer ganze 16 °C bei zunächst wolkenlosem Himmel. Später wird sich selbiger mit einer dünnen durchgängigen Wolkendecke überziehen und die Temperaturen steigen im Laufe dieses Tages auf um die 25°C (also auf durchaus mitteleuropäisches Format). Das Breakfast im Motel lassen wir sausen, da es nicht so einladend wirkt. Stattdessen nutzen wir lieber eine beliebte Fastfoodkette (nein nicht McD). und tanken anschließend unseren Dodge auf, damit er uns zuverlässig ans - nein die nächsten Tagesziele bringt - dem Canyon de Chelly National Monument und dem Monument Valley. Gegen 8:30 am starten wir in Holbrook durch. Entlang zunächst der (na klar) "Arizona 77" geht es weiter nordwärts, wo sich in der Nähe vom Ort Bidahochi die Road "Arizona 6" anschließt (die Abkürzung über die Arizona-Road 15 haben wir irgendwie verpasst oder übersehen). Über diesen kleinen Umweg (wobei Umwege immer zusätzliche Reize in Form garantierter neuer Landschaftshöhepunkte schaffen; was man allerdings andererseits durch nicht genommene Wege möglicherweise verpasst, weiß man eben auch nicht - egal) biegen wir dann in der Nähe vom Keams Canyon (den wir aber nicht zu Gesicht bekommen) auf die "Arizona 264" ein, um unsere Fahrt nunmehr für etwa 30 Meilen in östlicher Richtung fortzusetzen. In der Nähe von Ganado geht's dann allerdings auf der "U.S. 191" wieder in nördlicher Richtung weiter. Und überall, wo wir auf unserer Fahrt um eine neue Landschafts"ecke" biegen, erspäht man wieder etwas außergewöhnlich anderes - sei es nun eine neue Formation von Rocks, einen einzelnen Reiter in der Prärie oder eben auch ein Regenbogen.

Gegen 10:45 erreichen wir Chinle als Vorort zum Canyon de Chelly National Monument, das zur Navajo Nation Reservation gehört. Es steht unter der Verwaltung des National Park Service, aber das Land gehört den Navajo Indians. Der Name de Chelly ist abgeleitet von "Tsegi", was in der Sprache der Navajo "Felsschlucht" bedeutet. Und derartige Felsschluchten bieten einmal mehr beeindruckende "Einblicke" Das ist vor allem den Felswänden zu verdanken, die teilweise bis zu 300 m hoch sind.. In über 2 Millionen Jahren hat sich Wasser in den roten Sandstein des Colorado Plateaus gegraben und eine bizarre Canyonlandschaft geformt. An bis zu 11 sogenannten Overlooks bekommt man immer wieder neue Landschaftsformen zu Gesicht. Sicherlich am Beeindruckendsten: Spider Rock! Das sind zwei etwa 240 Meter hohe Felsnadeln. In der Mythologie der Navajo sind die Kuppen der Wohnort der Spinnenfrau (Spider Woman). Besonders interessant: Im Canyon siedeln noch echte Nachfahren der Navajo und betreiben Ackerbau. Für nur 1 1/4 Stunde reicht die Zeit hier. Wobei sich die recht kurze Abhandlung später noch als zeitwerter Vorteil herausstellen soll,. Denn eigentlich könnte man an jedem dieser Monumente Stunden oder gar Tage zubringen. So auch hier - dem kleinen Bruder des Grand Canyon! Was hilft's! Break!

Weiter geht unsere Fahrt zunächst auf der "U.S. 191" nordwärts, um dann die Fahrt nordwestlich auf der "Arizona 59" bis zur "U.S. 160" fortzusetzen.

Auf jener "U.S. 160" schlägt man dann bereits einen weiten Bogen um das Monument Valley. Wir durchfahren zunächst die City Kayenta (das eigentliche Tor zum Monument Valley in Arizona) - in die wir übrigens am Abend für eine Nacht zurückkehren werden. 2:30 pm erreichen wir den Haupteingang zum Monument Valley, der sich 3 Meilen hinter der "Grenze" von Arizona bereits im Bundesstaat Utah befindet. Und was stellen wir noch fest: Wir befinden uns hier schon wieder in einer anderen Zeitzone. Statt 2:30 pm auf unserer Uhr ist es hier bereits 3:30 pm! Da heißt es sich aber sputen! Das Monument Valley ist eine Ebene auf dem Colorado Plateau und befindet sich in einer Höhe von fast 1900 m. Es liegt innerhalb der Navajo-Nation-Reservation in der Nähe der Ortschaft Mexican Hat in Utah, wird von den Navajo direkt verwaltet und ist daher kein staatliches Schutzgebiet wie das nahegelegene Navajo National Monument (das wir morgen kurz besichtigen wollen). Noch heute leben etwa 300 Navajo im Monument Valley und pflegen dort ihre Traditionen. Das Monument Valley ist insbesondere bekannt für seine Tafelberge und diente bereits vielfach als Kulisse für Filmdreharbeiten aller Art. Unwissend wie wir sind, begeben wir uns mit unserem Dodge auf den Auto-Rundweg (Scenic Drive) durch das Tal. Nicht wissend, auf was wir uns hier zumindest fahrtechnisch einlassen. Denn diese staubige -naturbelassene 17 Meilen [27 km] lange Sand- und Schotterpiste- ist teilweise -schlicht gesagt- eine Katastrophe. Zeitweise kann man nur im Schritttempo fahren, um nicht in den zahllosen Wellen und Vertiefungen hängen zu bleiben. Wahlweise kann man das Monument Valley natürlich entweder mit dem eigenen Wagen befahren oder auch als geführte Tour im Jeep von Einheimischen, wobei die geführten Touren Zugang zu Teilen des Monument Valleys erlauben, die abseits der für Privatfahrzeuge erlaubten Route liegen. Und diese Jeeps -natürlich alle unsicheren Passagen bestens kennend- geben dazu noch mächtig Gas. In den meisten Ausführungen sind diese auch noch offen, so dass der gemeine Tourist den Stauborgien regelrecht schutzlos ausgeliefert ist. Nö, dann lieber den verglasten Privat-PKW! Aber, wenn man das Tal dann wieder verlässt, braucht man als privater Steuerkünstler keinen Beweis mehr, wo man zugange war. Staubiger kann ein Fahrzeug nach der Ralley Paris-Dakar auch nicht sein! Was sich einem allerdings an Sehenswertem bietet, verdrängt all das bisher Geschilderte weit nach hinten. Nur für winzige Momente kehrt es ins Bewusstsein zurück, wenn man zum nächsten View weiterschaukelt. Insgesamt 11 ausgewiesene und unglaublich heroisch anmutende Rockformationen kann man direkt anfahren. Sie tragen entsprechend ihrer Optik auch malerische Namen: The Mittens And Merrick Butte, Elephant Butte, Three Sisters, John Ford's Point, Camel Butte, The Hub, Totem Pole And Yei Bi Chei, Sand Springs, Artist's Point, North Window und The Thumb. Natürlich verfügt das Tal über weitere unzählige "Schönheiten aus Gestein". 2 1/2 Stunden verschmelzen wir hier regelrecht mit diesen einzigartigen Natur-Zeitzeugen. Und auch hier wurde die Natur zum wahren Künstler!

Gegen 6:30 pm checken wir - nach heute bestimmt insgesamt gafahrenen 450 km (280 Miles) in das "Best Western Hotel" (132,20 $) in Kayenta ein. Es ist das einzige Hotel hier am Ort und entsprechend preisintensiv (wenn man das so sehen möchte). Anschließend nutzen wir den örtlichen Market mit seiner reichhaltigen Auswahl und dinieren anschließend in unserem Hotelzimmer mit Number 206. Was man allerdings umsonst sucht, sind alkoholische Getränke jeglicher Art. Es dient in dieser Region dem (Selbst-)Schutz der Navajo. So "diktierend" kann Leben dann für alle sein!

Day 17 (June, 9 2009 - Tuesday)

Tag 3 unseres Round-Trips in Arizona. 7:45 am Ortszeit [OZ] (6:45 am Tucson-Time) heißt es aufzustehen. Zu dieser Zeit messen wir 18°C bei teils starker Bewölkung mit sonnigen Abschnitten. Später am Tag wird es nur ein paar ganz wenige Regentropfen geben, obwohl von Westen her ein kräftiges Regentief angekündigt wurde. Das Breakfast im Best Western Hotel zu Kayenta ist zwar recht spärlich (bekanntermaßen kann oder will sich Amerika hier beispielsweise mit Germany nicht messen). Reicht aber, um sich zu sättigen und zu stärken. 9:30 am OZ starten wir zu unserem heutigen Tagesziel: dem Grand Canyon. Immer in süd-westlicher Richtung auf der "U.S. 160" fahrend, kommen wir direkt am Abzweig zum Navajo National Monument vorbei. Wir entschließen uns, einen kurzen Abstecher zum Zentrum des Navajo Indianer Reservats einzuschieben. Die Navajo-Nation ist mit 55.900 km² das größte Indianerreservat in den USA. und erstreckt sich über Utah, Arizona und New Mexico. Die Hauptstadt ist Window Rock, Arizona. Eingeschlossen in das Navajo-Nation-Reservat ist das Reservat der Hopi-Indianer.

Wusstet Ihr schon, dass die Navajos eine eigene Regierung haben, die frei gewählt wird, sowie eine eigene Polizei. Die Kinder besuchen Schulen außerhalb des Reservates und kehren erst spät am Nachmittag von dort zurück. Die traditionelle Wohnform sind Hogans, ein Rundbau aus Holz und Steinen, die teilweise in die Erde gebaut werden und weit über das Land verstreut sind. Die Armut im Reservat gleicht derjenigen in einem Land der Dritten Welt. Über die Hälfte der rund 269.000 Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze.

Im Visitors Center des Monuments kann man sich sehr gut über die Lebensart der Indianer informieren und auch z.B. beim Knüpfen von Teppichen zusehen. Für einen herrlichen Blick ins Betatakin-Tal reicht die Zeit noch. Keet Steel, die größte Indianer-Ruine in Arizona, einem Pueblo aus dem 13. jahrhundert mit ca. 180 Räumen und die Ruine von Betatakin, einem Felshaus, das versteckt in eine riesige Sandsteinhöhle eingebettet ist, können wir leider (noch) nicht erkunden. Denn noch sind etwa 125 Miles bis zum Erreichen des Grand Canyon zurückzulegen. Weiter geht es -vorbei an Cow Springs und Tuba City- bis zum Abzweig zur "U.S. 89". 16 Miles südlich in the near from Cameron führt dann westwärts die Arizona-Road " 64" direkt zum Eingangportal des Grand Canyon. Interessant dabei, dass der höchste Berg Arizonas, der Humphreys Peak (3.859 [!] Meter), in der Nähe von Flagstaff, mit seinem weißen Gipfel schon weithin sichtbar, einen eigentlich regelrecht "verfolgt" (übrigens bei guter Sicht ist der Humphreys Peak schon von der Painted Desert aus wahrnehmbar - und das sind Luftlinie immerhin etwa 150 km). Ein majestätischer Anblick - schon aus "sicherer"Entfernung"!

Genau High Noon erreichen wir den östlichen Zugang zum Grand Canyon. Da wir vor haben, auch die seit 2007 existierende Glasplattform (genannt Grand Canyon Skywalk) zu inspizieren, erkundigen wir uns gleich bei den Scouts am Visitors Center dazu. Diesbezüglich unwissend, werden wir umgehend aufgeklärt. Der Skywalk gehört nicht zu diesem Bereich des Grand Canyon. Er befindet sich in der Nähe von Las Vegas und das haben wir nicht vor, auf diesem Trip zu besuchen. Also hat sich das schon mal geklärt! Wir fahren nunmehr genau entgegengesetzt zu unserem ersten Besuch im Januar 2008 den 26 Meilen (fast 42 km) langen Desert View Drive -beginnend mit dem ersten Aussichtpunkt, dem Desert View- ab. Desert View bildet das östliche Ende des Desert View Drive am South Rim des Grand Canyons. Von Osten in den National Park kommend ist der Desert View der erste bzw. von Westen aus dem Grand Canyon Village kommend der letzte Aussichtspunkt in den Grand Canyon. Am Rande des Canyons steht der 1932 von Mary Colter entworfene und von der Santa Fe Railroad erbaute Desert View Watchtower, ein steinerner Aussichtsturm mit grandiosem Panorama in den Grand Canyon. Als wir den Rand zum Grand Canyon erreichen, stellen wir fest, dass alles wirklich noch ein bisschen (im wahrsten Sinne des Wortes) grandioser wirkt als vor reichlich einem Jahr. Zumal dieses Mal der Watchtower geöffnet hat und besteigbar ist. Noch weit schönere Einblicke bekommt man aus dieser Höhe praktisch als kostenloses Dessert dazugereicht. Aber noch viel interessanter sind all die Wand- und Deckenmalereien. Wir genießen das in vollen Zügen.

Entlang dieser Panoramastraße fahren wir weitere sehenswerte Aussichtspunkte an. Der Navajo Point und der Lipan Point sind die nächsten, bevor wir uns zunächst der Tusayan Ruin and Museum zuwenden. Denn seit Jahrtausenden leben Menschen auf dem Colorado Plateau und deren Geschichte interessiert uns schon: Paleo-Indianer, ein nomadisches Volk von Jägern und Sammlern, die vor fünf- bis zehntausend Jahren am Grand Canyon sesshaft waren, hinterließen die ältesten Zeugnisse menschlichen Daseins. In Höhlen versteckt, fand man von den darauffolgenden nomadischen Kulturen kleine Figuren aus geflochtenen Zweigen. Diese bis zu viertausend Jahre alten Figuren ähneln Tieren wie Bighornschafen und Maultierhirschen - beides Tierarten, die noch heute am Grand Canyon anzutreffen sind. Mit dem Aufkommen von Ackerbau vor zweitausend Jahren entstanden kleine Ansiedlungen - Pueblos genannt. Die Tusayan Ruin ist die Ruine eines solchen Pueblos und eine von 4300 archäologischen Stätten innerhalb des Grand Canyon National Parks. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass das Tusayan Pueblo von 1185 n. Chr. für etwa 20 Jahre belebt war. Die Form der Gebäude ist typisch für Pueblo Kulturen. Die Kiva, ein Zeremonienraum, ist ein klassisches Merkmal der Pueblos. Bei der Tusayan Ruin stieß man auf zwei solcher Kivas. Es wird angenommen, dass die kleinere Kiva niedergebrannt und durch eine größere in der südöstlichen Ecke des Pueblos ersetzt wurde. Neben den Kivas setzt sich das Pueblo aus Getreidespeichern und Behausungen zusammen, die sich um einen zentralen Platz, den Plaza, gruppieren. Im Norden schließt das einstige Ackerland an die Gebäude an. Kurze Wege führen durch die Tusayan Ruin und ein kleines Museum informiert über deren Geschichte und Vergangenheit.

Indem wir auf unserer weiteren Fahrt an den verschiedenen View Points auch mal die offiziellen Plattformen verlassen und uns etwas abseits links und rechts davon oder sogar mal etwas abwärts bewegen, eröffnen sich immer wieder neue, gigantische Blicke in die Tiefe. Denn nochmal zur Erinnerung: Wahrscheinlich wirkt kaum ein anderes Naturwunder dieser Erde beeindruckender auf dessen Betrachter als der Grand Canyon. Seine immense Größe relativiert jedes bekannt geglaubte Gefühl für Dimensionen. Und der Grand Canyon offenbart ungeahnte Einblicke in tiefe Canyons und Schluchten. Schluchten, die von den kraftvollen Wassern des Colorado Rivers im Laufe von Jahrmillionen in den Fels des Colorado Plateaus geschliffen wurden. An seinen Felswänden legt der Grand Canyon Millionen Jahre geologischer Geschichte frei. Der Grand Canyon ist etwa 450 km lang (davon liegen 350 km innerhalb des Nationalparks), zwischen 6 und 30 km breit, bis zu 1800 m tief und der Rand befindet sich in einer durchschnittlichen Höhe über Normal Null von 2250 Metern. Jeder unserer weiteren Views am Moran Point oder am Grand View Point bestätigen diese Eindrücke immer und immer wieder. Am letzten Aussichtpunkt des Desert View Drive, dem Mather Point, allerdings ist nicht einmal ein Parkplatz zu ergattern. Wahre Menschenmassen spült es hier aus Richtung Grand Canyon Village kommend an. Das wiederum ist nicht der wahrhafte Genuss von Natur und immerhin ist es auch bereits nach 4 pm. Das der Grand Canyon aber noch viel mehr bieten kann, als "nur" die "bequeme" Panoramastraße mit seinen zahlreichen Aussichtspunkten, verdeutlichen zwei Beispiele. Es gibt nämlich auch die Möglichkeit mit kostenlosen Shuttlebussen (und nur mit diesen) die weiter westwärts gelegenen Aussichtspunkte wie Hopi Point oder Mohave Point zu erkunden. Oder wie RICH es schon mehrfach tat, im Ground des Grand Canyon zu campen (was übrigens ein ehrhafter Bürger von Arizona einmal in seinem Leben anstreben sollte).. Ihr seht also, es gibt noch genügend Gründe wiederzukommen. Einmal mehr tief beeindruckt, verlassen wir den heiligen Ort, der Tiefe und Höhe auf eine bisher nicht gekannte Weise so relativiert. Gern hätten wir den Sunset erlebt. Aber an einer nahezu durchgängigen Wolkendecke und leichten Regenschauern direkt über dem Grand Canyon wird sich wohl bis heute abend wenig ändern. Eigentlich schade, jedoch nicht zu ändern. Immerhin hatten wir ja den so spektakulären Sunrise vor einem Jahr bei allerdings klirrender Kälte erleben dürfen.

Nun sind Übernachtungen im großräumigen Einzugsgebiet des Grand Canyon schlichtweg noch mehr als inflate. Also stand von vorn herein fest, dass wir uns ein Quartier südlich vom Grand Canyon suchen werden. Ausgeguckt hatten wir das etwa 65 Miles entfernte Williams. Entlang der "U.S. 180", die später wieder in die "Arizona 64" übergeht, vorbei an Red Lake und für ein paar Meilen den "I 40" befahrend, erreichen wir Williams gegen 5:30 pm (Kilometer-Tagespensum heute: etwa 310). Zwar gehört Williams noch zum direkten Einzugsbereich des Grand Canyon -sogar per Dampflok-gezogenem Train -dem sogenannten Grand Canyon Railway- kann man dorthin gelangen- so ist es doch nicht ganz so überlaufen. Im "Fairfield Inn" (89 $) werden wir dann auch schnell fündig. Check in und die Zeit bis zum Dunkelwerden noch in dieser Westernstadt Williams (mit rund 2850 [!!!] Einwohnern auf 113,4 km²). an der Historic Route 66 genutzt. Und wir werden es nicht bereuen! Denn, dass uns hier sogar noch der Aufzug einer historischen Westerngarde mit richtigen Gewehrsalven und Kanonendonner und eine Westernshow erwarten, davon konnten wir nun wahrlich nicht ausgehen. Tolles Erlebnis und die City Williams gleich noch symphatischer machend. Danach -es dunkelt nun bereits- geht's noch zum Shopping für unser nunmehr schon traditionelles Hotelzimmerdinner am Abend. Um 10:30 pm fällt für heute der Hammer!

Day 18 (June, 10 2009 - Wednesday)

So, heute geht's wieder "heim" ... in unsere second Hometown - Tucson ... zu RICH .. und Lisa wird ja auch wieder da sein! Aber zuvor stehen noch ein paar Sehenswürdigkeiten auf unserer Liste. Zu dem Zweck stehen wir doch recht früh in Williams auf (in einer Höhe von etwa 2.060 m gelegen): 7 am bei 10,5 (!) °C und wolkenlosem, glasklarem blauen Himmel (später wird es südlicher mal etwas bewölkt sein). Nach einem small Frühstück (aber das kennen wir ja schon) starten wir 8:30 am zunächst für ein paar Meilen westlich über den "I 40", um dann in südlicher Richtung auf der "Arizona State Route 89" vorbei an Chino Valley einer weiteren old Western City - nämlich Prescott - einen Kurzbesuch abzustatten. Der rund 1600 m hoch gelegene Goldgräberort war 1864 bis 1867 Hauptstadt des Arizona Territory, bevor dann Tucson (1867 bis 1877) für 10 Jahre zur selbigen wurde. Allerdings ist am Vormittag von Westernstadt geschweige denn von Goldgräberstimmung wenig zu spüren. Das einzige was vielleicht darin erinnert, sind die zahlreichen Gebäude viktorianischen Baustils. Und dann hat auch noch unsere Fotokamera den "Geist" aufgegeben. Also sind wir um schnellen Ersatz bemüht. Allerdings wird sich da erst etwas später in einem großen Einkaufscenter etwas finden (gute und preiswerte Made in China-Quality [!] für 49 $). Da unser letztes Nahziel für unsere Arizona-Tour heute Montezuma Castle National Monument heißt, gilt es von Prescott aus ein paar Meilen wieder nordwärts zu fahren, um dann über die "Arizona State Route 89 A" nordostwärts über Jerome und Cottonwood dorthin zu gelangen. Besonders schön ist dabei Jerome als ehemalige Kupferbergbaustadt. Ende der 1920er Jahr lag die Bevölkerung von Jerome bei 15.000 Einwohnern. Durch den Bergbau kam es aber zu unzähligen Bergrutschen. 1953 schloss die letzte Kupfermine in Jerome. Nachdem die Kumpels die Stadt verlassen hatten, eroberte ein anderes Völkchen Jerome: die Hippies. Sie setzten sich in den heruntergekommenen Häusern fest. Mit den Hippies kamen auch die Biker. Aber wer durch den Ort spazieren will, muss anstatt Motorrädern oder Trucks gute Beinmuskulatur und eine starke Lunge mitbringen. Heute leben noch etwa 500 Einwohner an den Hängen des Cleopatra Hill in der ehemals so großen Stadt, die heute als reine Tourismusattraktion gilt. Mehr als vierzig Galerien, die fast alles verkaufen von Kitsch bis Federschmuck, belegen die winzige Innenstadt, die heute noch so aussieht, als würde Gary Cooper gleich ums Eck reiten.

Landschaftlich äußerst reizvoll ist die Fahrt durch diese Landschaft allemal. Schließlich liegen das beeindruckende Sedona (das wir im vergangenen Jahr besuchten) mit seinen Red Rocks im Verde Valley nicht allzuweit von hier entfernt. Nachdem wir die "I 17" überquert haben liegt auch schon das Montezuma Castle National Monument (nahe Camp Verde) vor uns. Das Montezuma Castle ist eines der besterhaltenen historischen Gebäude Nordamerikas. Es handelt sich um eine Felsenbehausung, die von den Sinagua-Indianern im 12.Jahrhundert erbaut wurde. Der Gebäudekomplex besteht aus 20 Räumen, die sich über fünf Etagen in eine Felsnische einpassen. Die Ruinen liegen an den Hängen des Beaver Creek und sind nur über Leitern zu erreichen. Die Sinagua-Indianer ("Sinagua" bedeutet auf Spanisch "ohne Wasser") lebten vom Ackerbau. Zum Schutz vor feindlichen Indianerstämmen legten sie ihre Wohnungen in den Felswänden an. Eine durchaus meisterliche Leistung für die damaligen Lebensverhältnisse und -umstände. Allerdings kann man es nur von weitem betrachten. Unsere Begeisterung hält sich somit in überschaubaren Grenzen, denn das ist alles, was sich dem Auge des Visitors an dieser Stelle erschließt.

Gegen 3 pm begeben wir uns nun auf die Rückfahrt. Erst über den Highway "I 17" und dann über den "I 10". Immerhin liegen noch etwa 200 Meilen (etwa 325 km) vor uns.

Unterwegs stellen wir schon mal unsere jeweilige "Hitparade" der auf dieser Tour besuchten Sehenswürdigkeiten zusammen:

First Lady (kleiner Joke):

1
Canyon de Chelly
2
Painted Desert
3
Grand Canyon
4
Montezuma Castle
5
Monument Valley
6
Williams
7
Petrified Forest
8
Salt River Canyon

El Pres:

1
Painted Desert
2
Salt River Canyon
3
Williams
4
Petrified Forest
5
Canyon de Chelly
6
Monument Valley
7
Grand Canyon
8
Montezuma Castle

Vorbei an der heutigen Hauptstadt Phoenix (mit Stop & Go - es ist gerade Rush Hour) und Tempe (na klar, der Heimatstadt von Mark Zubia) geraten wir doch zwischen Casa Grande und Eloy noch in einen Baustellen- und Crash-bedingten Stau (welch Seltenheit hierzulande). Gegen 8 pm schließlich sind wir back in our "Hometown". Tucson und die vermisste "Bad (na ja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht - ganz im Gegenteil), Crazy Sun haben uns wieder! RICH ist nicht da. Er wird sicherlich Lisa vom Airport abholen. Wir relaxen noch ein Weilchen, denn ein klein wenig haben die 4 Tage doch geschlaucht. Immerhin sind heute etwa 300 Meilen zusammengekommen und insgesamt haben wir während der Tour rund 1.100 Meilen (etwa 1.800 km) bewältigt. Da RICH auch gegen 10 pm noch nicht zurück ist, begeben wir uns zur wohlverdienten Bettruhe in "unserem" Gästehaus.

Day 19 (June, 11 2009 - Thursday)

Gewohnt früh und voller neuer Power springen wir um 7 am bei herrlichstem Sonnenschein und angenehmer Wärme (8:30 am: 26,5 °C) aus den Federn. Endlich wieder Swimming (im) Pool! Das hat doch die letzten Tage ganz schön gefehlt! Gegen 8:30 am erscheint RICH - allein! Wo ist Lisa? RICH teilt klärt uns daraufhin mit zwei bad News auf:

1. Lisa kann nicht hier sein und hat ihren schon gebuchten Flug gecancelt, da sie ihre Mom (sie ist fast 80 Jahre) ins Hospital bringen musste und aus verständlichen Gründen bei ihr bleiben möchte. We're sooooooo sad, that we can't see Lisa again and close in our arms :-(((. Gott sei Dank konnte aber Lisa's Mom das Hospital gestern schon wieder verlassen und wohnt nunmehr mit bei Lisa im Haus. Wenigstens eine gute Nachricht! ... Wir stehen natürlich die verbleibenden Tage mehrmals mit Lisa in telefonischem Kontakt, aber die persönliche Begegnung ersetzt das keinesfalls - zumal wir uns ja (wie schon beschrieben) nach unserem gemeinsamen Urlaub in Mexico auch nicht mehr richtig verabschieden konnten! Lisa ist selbst auch sehr unglücklich nicht bei RICH und mit uns zusammen sein zu können! Aber natürlich haben wir Verständnis für eine deratige Ausnahmesituation! RICH wiederum hat sofort entschieden, dafür am Samstag für drei Tage zu Lisa nach Houston zu fliegen.

2. RICH teilt uns weiter voller Traurigkeit mit, dass er entschieden hat, seine Hündin Daisy heute einschläfern zu lassen. Das haut uns natürlich fast von den Socken! Daisy ist im Alter von etwa 15 Lebensjahren nicht mehr allein lebensfähig. RICH selbst hat sie etwa 3 1/2 Jahre (seit er hier in der E. Mabel St. wohnt).

Das alles trübt zunächst mächtig diesen Sonnentag.. Aber so ist das Leben! Und eins steht fest: Wir werden RICH in dieser nicht gerade leichten Situation beistehen. Nachdem wir ziemlich appetitlos ein kleines Breakfast regelrecht hintergewürgt haben, nimmt RICH Daisy nochmal liebevoll in die Arme, während ich schon mal mit dem Ausheben einer Grabstätte auf RICH's Grundstück beginne. Pünktlich um 10 am kommt der Tierarzt und beginnt mit dem Einschläferungsprozess auf der Terrasse hinter seinem Haus. All das geschieht sehr einfühlsam, so dass Daisy sicherlich kaum leiden muss. Genau um 10:25 is Daisy gone! Und als soll es so sein, kommt in dem Moment eine kleine Brise Desert Wind auf und streicht ganz sacht und zart durch das schon von jeher hier hängende Windspiel. In diesem Moment beginnt ein very spiritual Moment and Day für uns drei! Wir setzen Daisy gemeinsam in RICH's Garten bei. RICH verliest einen am Vorabend verfassten Letter an Daisy, den er auch dem Grab beilegt. Im Anschluss holt er seine akustische Gitarre und singt Daisy ein paar spontan erdachte Lyrics. Nachdem wir Daisy mit Erde bedeckt haben, singen RICH und ich gemeinsam "Knocking On Heaven's Door". Marion gestaltet ein Kreuz und zündet eine Kerze an. Und gemeinsam säen wir Sonnenblumensamen auf der Grabstätte aus. Wir liegen uns in den Armen und trauern gemeinsam um eine gute Freundin. Was für ein trauriger Moment! Als RICH und ich wenig später noch etwas Trash zur Mülltonne hinter dem Grundstück bringen wollen, kommen wir unweigerlich am Pool vorbei. Da fliegt vor unseren Augen ein knallgelber Vogel weg, den wir und auch RICH noch nie hier gesehen hatten. Wir sind uns einig: Das war die Seele von Daisy!

Um der Trauer nun doch wieder etwas Normalität entgegenzusetzen (auch wenn es nicht leicht fällt), gehen wir gemeinsam gegen 12 pm in den größten Antiquitätenladen in Tucson am Speedway Blv. (das hatten Marion und ich sowieso für heute geplant).

Auf dem Weg dorthin erreicht uns die dritte schlechte Nachricht an diesem Tag: Es wird am Freitag keinen Gig der SAND RUBIES geben :-((((((( !!! Grund: Der Booking Agent vom "The Hut" hat den Gig für Samstag und nicht Freitag gebucht (und so finden wir es dann auch in der "Tucson Weekly"). RICH schwört, dass er dem Agent mehrfach gesagt hat: Friday, Friday, Friday! Jetzt sind wir aber restlos bedient und lassen uns eine gewisse Enttäuschung auch anmerken. So ein Shit!!! Konsequenterweise lässt RICH aber den Gig nach telefonischer Rücksprache mit Ken und Dave (obwohl RICH unsere beiden Namen gegenüber Dave erwähnt, ist er nicht in der Lage, wenigstens ein paar Grüße an uns ausrichten zu lassen - ist schon ein komischer Kauz! Ein anderes Beispiel gefällig: Wenn RICH telefonisch nach Dave im Club Congress verlangt, fragt man immer wieder zurück, wer denn am anderen Ende sei. Dabei ist RICH -100 Pro- fast jedem dort bekannt. Aber Mr. Director braucht das wohl) auch für Samstag absagen (RICH selbst ist ja sowieso nicht da!). Unser Wunschdrummer wäre Bruce Halper gewesen, da Winston Watson (wie schon vermerkt) ortsabwesend ist. Ein richtiger Glückstag war das also bisher heute noch nicht!

Nun aber zurück zur Antiquitäten-Shoppingmile: Mein Ding ist das zwar nicht unbedingt, aber Marion könnte Stunden hier zubringen. Mit RICH streiche ich durch die Vinylabteilung und da gleitet so manch historisches Stück -mit dem entsprechenden musikalischen Fachwissen (speziell von RICH) untersetzt- durch unsere Hände. Da man hier seit neuestem auch speisen kann, nutzen wir das natürlich. Und nach sage und schreibe drei Stunden lassen wir diesen Laden, der so many Schnickschnack bietet, hinter uns, bringen RICH -auf eigenen Wunsch- zurück nach Hause und gehen für weitere 2 Stunden nochmals shoppen (Erinnerungen für die Lieben zu Haus u.ä.).

Für 6 pm sind wir (RICH, Bailey, Marion und ich) für 2 Stunden bei Ex-Father-in-law und Grandpa Ralph zum Dinner eingeladen. Auch heute -wie schon im Januar 2008- serviert der alleinstehende ältere Herr, leidenschaftliche Zigarrenraucher, Sonnenanbeter (brauner kann man als Weißer eigentlich gar nicht sein) und Westernfilm-Fanatiker ein solch exzellentes Essen, dass man gar nicht umhinkommt, kräftig zuzulangen. Es ist immer etwas sehr Spezielles, bei ihm und Hündin Lilly zu Gast sein zu dürfen. DANKE, Ralph!

Wir beiden beschließen den Abend noch mit einem Bummel über die 4th Street downtown Tucson, der Club-Mile. Gegen 11 pm heißt es auch für uns sleep well (kurz zuvor kackt [im wahrsten Sinne des Wortes] noch die Hauptabwasserleitung auf RICH's Grundstück ab). Dazu aber morgen -an unserem letzten vollen Tag hier in Tucson- ein wenig mehr.

Day 20 (June, 12 2009 - Friday)

Today is the last Day :-((( Aber zunächst weckt uns RICH um 7.15 am, weil bei ihm das Abwasser ein paar Milimeter in beiden Duschen steht. Was für ein Opening! Eine halbe Stunde später trifft der herbeigerufene Abwasserdienst ein. Da RICH das Haus nicht selbst gebaut hat, sondern vorbewohnt übernommen hat, ist es schwierig den Zugang zur Hauptabwasserleitung zu finden. Deshalb versucht es der Guy zunächst über die Nebenleitung. RICH vermutet, dass die Hauptleitung durch wachsende Wurzeln im Erdbereich verformt und damit verengt wurde (die Leitungen scheinen wohl hier nicht so sehr tief zu liegen). Aber die "Snake" ist to short und bewirkt nichts. Es muss eine längere her und das kann ein Weilchen dauern. Zudem leitet RICH heute morgen unter einer ziemlichen Headattack. Der gestrige Tag und dann noch heute morgen das Malleur waren und sind wohl etwas viel. Wir nehmen trotzdem ein small Breakfast in RICH's Haus und nutzen den Moment, um ihm 1.500 $ aus den Verkäufen hauptsächlich der Fanclub-Compilation Number 3, aber auch noch einen Teil aus der Number 2, zu überreichen. RICH ist wie immer sehr angetan von unserer Arbeit und Euer aller Freigiebigkeit und bedankt sich sehr herzlich bei allen, die mit ihrem Kauf zur weiteren finanziellen Unterstützung des Greg Goode Memorial Scholarship Projects beigetragen haben. THANKS GUYS! YOU'RE ALL SO FANTASTIC!

Selbstredend möchten wir RICH im Anschluss daran bei den Reinigungsarbeiten helfen, sobald die Abwasserbeseitigung wieder funktioniert. RICH jedoch besteht darauf, dass wir den Vormittag anderweitig nutzen sollen und möchte allein auf die High Pressure Snake warten ("It's my Part!"). Ist uns natürlich recht, denn wir haben noch einige Besorgungen zu erledigen. Um 10 am starten wir zum Shopping durch, kehren ein letztes Mal zum Lunch in einem der "Rubino's"-Self-Service-Restaurants ein und kehren gegen 1 pm wieder zurück. Das Abwasser funtioniert wieder und RICH hat inzwischen alle Säuberungsarbeiten erledigt. So können wir gemeinsam noch bis zum Spätnachmittag ein letztes Mal (für 2009) am Pool relaxen (Swimming und Sunbathing). Alles ist wieder im grünen Bereich und wir haben jede Menge Spaß. Überraschung: Kennie kommt für eine Stunde mit seinem Little Red Corvette vorbei! Tolle Geste! Das zeichnet einen wahren Freund aus! Ken berichtet, dass er sein Haus in der Desert renovieren möchte (und deshalb hat es wohl leider wieder nicht gepasst, ihn in seinem Anwesen zu besuchen - vielleicht möchte er es aber auch nicht). RICH und Ken philosophieren über die nächsten Aktivitäten der Luminarios und Sand Rubies (darüber haben wir ja bereits auf der News-Site berichtet). Dann heißt es jedoch Abschied zu nehmen von Ken. Bye bye Kennie! Bis (hoffentlich) 2010!

Wir drei machen uns gegen 5:30 pm auf den Weg in die City. Um 6 pm spielt hier ein Freund von RICH (Steve Larsson? [rythm-g; ld-g; ld-voc]) mit seiner Band in einer Hotelanlage auf einer Pensioner-Party (Marion meint, das sei eine Budocks Party). Die 4-Mann-Band (in der klassischen Besetzung -2Gitarren, Bass, Schlagzeug- und alle selbst schon im fortgesch´rittenen Alter) spielt Oldies von den Beatles über Paul Revere & The Raiders bis zu CCR u.ä. Geschmackssache!

Nach einer Dreiviertelstunde brechen wir auf, um in der Sonora Desert am Gates Canyon (nur wenig außerhalb von Tucson) einen der sicherlich eindrucksvollsten Sonnenuntergänge zu erleben. Was sollen wir sagen ... es übertrifft all unsere Erwartungen. Ein prachtvolles Highlight am Ende unserer Vacation anno 2009. Marion gelingt es sogar mit der Kamera RICH's lichtenergetische Aura im Bild festzuhalten. Beeindruckend!

Um 8 pm schlagen wir noch in einem Mexican Restaurant near downtown für ein gemeinsames Goodbye-Dinner auf. Sehr lecker! RICH vertraut uns während des Dinners an, dass er in Texas am Canyon Lake ein Haus besitzt (als Current Owner ist dort eben ein gewisser Richard Hopkins Jr. ausgewiesen), dass er von seinem Adopt Dad geerbt hat (der Canyon Lake liegt zwischen San Antonio, New Braunfels und Austin) ... und dass das Objekt "Schubert Haus" heißt. Was? Wie bitte? RICH klärt uns auf: Das Haus wurde von Robert und Anna Pape im Jahre 1906 erbaut. 1933 kauften die Tochter der Papes Pauline und ihr Mann Hugo Schubert für 4000 $ das elterliche Haus und die dazugehörige Farm in der Größe von 478 Morgen. Pauline, Hugo und ihre Kinder Arnold und Viola arbeiteten hart und handelten mit ihren Ernten, Tieren und Milchprodukten. Das Haus war Pauline's Pfand. Als Hugo 1947 starb, waren noch einige Rechnungenfür die benötigten Medikamente offen. Pauline blieb nichts anderes übrig, als das Haus zu verkaufen. Die Regierung zahlte gutes Geld und so konnte Pauline Hugo's offene Rechnungen begleichen und hatte auch noch Geld übrig. Pauline entschied sich ein neues Haus zu bauen, mit allem was sie in dem bisherigen Haus nie hatte. Aber als es fertig war, war es nicht das Haus im Vergleich zu dem, was sie verkaufen musste. Sie begab sich nie in das neue Haus. Es stand für viele Jahre leer. Sie sagte später einmal: "Das alte Haus war luftig und ich konnte ohne Kleidung herumlaufen!" ... und nun gehört dieses Haus RICH. Ein guter Pfand for the Future ;-) ! Und aus genau dem Grund heißt das Guesthouse in Tucson eben "The Schubert House Number Two". Interessant, oder?

Wusstet Ihr schon, dass Texas im Mexikanischen "Tehas" heißt. Wer sich vielleicht erinnern sollte: RICH stellte Lisa und Paul Valdez auf der "Loveland"-Tour oft mit aus Tehas kommend vor.

Nun heißt's aber back to "The Schubert House Number Two": Koffer packen ist angesagt! Um 10:30 pm sinken wir ins Bett - etwas müde, aber sehr sehr glücklich! The last Night in Tucson anno 2009 kann beginnen!

Day 21 (June, 13 2009 - Saturday)

Heute nun gilt es schweren Herzens, Abschied zu nehmen: von einem fantastischen Freund und Bruder, der uns regelrecht ans Herz gewachsen ist, aber auch von vielen tollen Menschen, einer super Stadt, unserer so energiespendenden Desert und einem beeindruckenden Land. 6:45 am heißt es, ein letztes Mal Augen reiben (um 7 am sind schon wieder 26 °C bei wolkenlosem Himmel). Eine Stunde später breakfasten wir noch ein letztes Mal bei und mit RICH. Auch ein letztes kurzes Telefonat mit Lisa und ihrer Mom gehört an diesem Morgen dazu und auf geht's 8:45 am zum Airport. Dieses Mal fällt uns der Abschied nicht ganz so schwer, da RICH (zur Erinnerung: er fliegt zu Lisa nach Houston) und wir gleichzeitig losfahren. Da bleibt wenig Zeit für emotionale Momente und Reaktionen. Und schon ist RICH auch schon mit seinem Pick up entschwunden. Bye RICH, es war einzigartig schön! DANKE für Deine Gastfreundschaft und Zuneigung!

Noch unser Rental Car auftanken und dann ebenfalls up up and away in Richtung Tucson International Airport. Die Rückgabe unseres Rental Car am Flughafen ist wieder einmal sowas von easy (einmal um den Wagen laufen und das war's auch schon). Bye Dodge, es war schön mit dir! Auch das anschließende Check in ist absolut easy, so dass wir noch 2 Stunden Zeit haben, bis unser Flight Number 7 auf diesem Trip startet. Um 10:20 am sehen wir sogar RICH's Continental Airline starten. Ein letztes (symbolisches) Bye Bye! Pünktlich 12:05 pm (21:05 Uhr MESZ) starten wir mit dem Flug der American Airlines Number 806 und in einer McDonnell Douglas S80 in Richtung Chicago. Nach knapp 3 Stunden Flug landen wir 5 pm (+ 2h) sicher zum Zwischenstopp in Chicago (in Chicago sind ganze 18 °C). In Germany ist es nun bereits Mitternacht. Unser Package wird automatisch zum Anschlussflieger weitergeleitet. Sehr angenehm! Mit halbstündiger Verspätung um 8 pm (3 Uhr MESZ) geht's dann auf zu Flug Numero 8 mit American Airlines-Flug 84 und einer Boeing 767-300. Nach knapp 8 Stunden Flugzeit und einer durchschnittlichen Flughöhe von 11.000 Metern landen wir kurz vor 11 Uhr (es ist Sonntag) wohlbehalten in Frankfurt. Germany, Du has(s)t uns wieder! Our Son Marius, erleichtert und glücklich, steht schon bereit, um seine Elli's nach Hause zu chauffieren. Mit unserer Tochter Helen ("Endlich seid Ihr wieder da!") treffen wir uns unterwegs. Sie wird in 2 Monaten ihre Ausbildung im Saarland abschließen und ist auf der allwöchentlichen Rückfahrt dorthin. Schön das es Euch allen gut geht! EIN TRAUMURLAUB neigt sich dem Ende entgegen!

This is the End ...